Am 23. Februar jährt sich Erich Kästners Geburtstag zum 125. und am 29. Juli sein Todestag zum 50. Mal. Vielfaches Gedenken allerorten. Am nächsten kommt man dem erfolgreichen Schriftsteller wohl im zwischen den Westausläufern des Steigerwalds gelegenen Markt Oberschwarzach an der Grenze zwischen Unter- und Oberfranken. Hier befindet sich Kästners Erbe. Das hängt damit zusammen, dass er Kinder überaus wertschätzte.
„Kindern gehört Kästners Glücksklee“ weiterlesenWerneck – in seiner 800-jährigen Geschichte immer wieder neuen Aufschwung genommen
Werneck erinnert heuer an die 800. Wiederkehr seiner Ersterwähnung. Der Historische Verein Markt Werneck e. V. hat hierzu eine sechsbändige Chronik zu je 100 Seiten aufgelegt. Mit dem Vorsitzenden Bernd Göbel durch den Ort und den Schlosspark zu spazieren, gleicht einer Zeitreise mit lauter traumhaften Etappen und manchem Superlativ. Beispielsweise, dass hier bezogen auf die Gesamtbevölkerungszahl von etwa 10 000 wohl die deutschlandweit höchste medizinische Versorgungsdichte herrscht.
„Werneck – in seiner 800-jährigen Geschichte immer wieder neuen Aufschwung genommen“ weiterlesenAnregendes aus heimischen Früchten
Karl der Große, der um 800 fast überall in Europa regierte, gab die Anweisung, Mispeln in Klostergärten zu pflanzen. „Die Frucht dieses Baumes ist gut für gesunde und kranke Menschen, nützlich und gut, wie viel man davon isst, weil sie das Fleisch wachsen lässt und das Blut reinigt.“ So schrieb die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179). Noch eine ganze Menge mehr – ebenso über weitere Früchte vom Feld und aus dem Wald – erfährt man beim Wandern auf dem Brennerweg in der Gemeinde Wartmannsroth nordwestlich von Hammelburg zwischen Spessart und Rhön, zwischen Sinn und Saale. Am 21. und 22. Oktober, an den „Tagen der edlen Brände“, können die Gäste das vermeintlich Beste aus den Früchten „konzentriert“ genießen.
„Anregendes aus heimischen Früchten“ weiterlesenAuf dem Hünenhügel Stärkung für Leib, Geist und Gemüt
Nur gegen die Dummheit ist sprichwörtlich kein Kraut gewachsen. Aber ansonsten … Bei der Kräuterweihe am Fest Mariä Himmelfahrt wird augenscheinlich, wie umfassend die Apotheke Gottes ist. Aus mindestens sieben verschiedenen Heilpflanzen soll ein Würzbüschel bestehen, gerne aus siebenmal sieben. An die 300 solcher Sträuße binden die Frauen des Obst- und Gartenbauvereins Schönbach bei Ebelsbach alle Jahre für eine Bergmesse auf dem sogenannten Hünenhügel. Daraus errichten sie neben dem Altar eine wahrlich alles überragende Blumenpyramide.
„Auf dem Hünenhügel Stärkung für Leib, Geist und Gemüt“ weiterlesenKultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim
1098 – vor 925 Jahren – wurde ein gewisses „Tunegersheim“, auf halber Strecke zwischen Würzburg und Karlstadt gelegen, erstmals urkundlich erwähnt. Von der hier gegen Ende des 12. Jahrhunderts sehr bedeutsamen, aber bald geschleiften Ravensburg sind nur noch Fundamente vorhanden; seit Kurzem kann man sich eine virtuelle Rekonstruktion aufs Smartphone holen. Ansonsten erinnert an das einst wehrhafte Bauwerk eine fast gleichlautende Weingroßlage. Und damit ist schon ein ganz wesentlicher Grund genannt, weshalb Besucherinnen und Besucher gerne in die Gemeinde an der B 27 kommen: Fast alles dreht sich um den göttlichen Trank. Allerdings spielt auch die Kunst eine wichtige Rolle – zuallererst die der (Kirchen-)Malerfamilie Urlaub. Deren Bilder zu betrachten, durch die Rebhänge zu wandern und bei den Winzern ein wenig zu probieren, fühlt sich an wie Urlaub.
„Kultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim“ weiterlesenÜber sieben Hügel kannst Du geh‘n
Auf dem Kapitol steht der Senatorenpalast, das römische Rathaus. Aus der Wolle der Schafe, die am Palatin grasen, wird das Pallium gewoben, eine Art Stola – Amtsabzeichen, das der Papst den Metropoliten verleiht. Aventinus, Quirinal und so weiter. Sieben Hügel sind’s, auf denen die „ewige Stadt“ errichtet wurde. Mit dem Prädikat „Stadt“ kann Marktheidenfeld zwar erst seit 75 Jahren glänzen, doch tritt die hiesige Bevölkerung augenzwinkernd in Konkurrenz mit der Roms: Statt des Tibers hat sie den Main, vor allem aber ebenfalls sieben Hügel, von denen einer sogar Romberg heißt. Ein europäischer Kulturweg mit dem Kennzeichen des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund verknüpft sie. Ihn zu gehen, belebt Körper und Geist.
„Über sieben Hügel kannst Du geh‘n“ weiterlesenGottesdienst aus Dankbarkeit fürs Abwenden der Seuchengefahr
Verehrung des heiligen Rochus in Lohr a. Main: Die Bürger der Spessartstadt gelobten 1666, alle Jahre am 16. August, am Gedenktag des Pestpatrons, die Arbeit ruhen zu lassen und Gottesdienst zu halten, wenn die Seuche sie verschonen würde. Die Lohrer hatten Glück. So zogen sie auch heuer in einer Prozession hinter der schwarzen Fahne mit der Aufschrift „homo, memento mori“ (Mensch, bedenke, dass du sterblich bist) auf den Valentinusberg zu einer Morgenmesse an der dortigen Kapelle. Nüchtern, denn gefrühstückt wird traditionell erst hinterher.
„Gottesdienst aus Dankbarkeit fürs Abwenden der Seuchengefahr“ weiterlesenGarten für Körper, Geist und Seele
Der Verein „Wein, Gesundheit und Tourismus im Main-Retztal“ lädt an Maria Himmelfahrt (15. August) zu einem Fest mit Fitnessanleitung und Führung zu biblischen Heilpflanzen sowie mit Genüssen für Leib und Seele an die Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ in Retzbach ein.
„Garten für Körper, Geist und Seele“ weiterlesenGemünden – Fluch und Segen eines Knotenpunktes
Nichts liegt näher, als in Zeiten des Neun-Euro-Tickets „die“ unterfränkische Eisenbahnstadt in den Blick zu nehmen: Gemünden. In den nächsten Wochen wird man hier allerdings vor allem in den Abendstunden froh sein um jede Pause, wenn keinerlei Fahrzeug auf den Schienen vorbeirumpelt und nichts den Kulturgenuss stört. Bis 21. August laufen auf der Scherenburg die gleichnamigen Festspiele. Die Gemündener benannten das ihnen Sicherheit bietende Bauwerk nach dem Würzburger Fürstbischof, der sich als großer Förderer erwies.
„Gemünden – Fluch und Segen eines Knotenpunktes“ weiterlesenGrenzenlose Freude, wo Franken und Baden sich die Hände reichen
Am Anfang war die ritterlich-höfische Tugend der Freude. Von ihr leitete der Würzburger Fürstbischof Heinrich III. im ausgehenden 12. Jahrhundert den Namen seiner Bastion über dem Maintal zwischen Spessart und Odenwald ab: Freudenburg. Das Erzstift Mainz setzte im nahen Miltenberg die Burg der Milde entgegen. Die Siedlung Frouwdeberch auf dem schmalen Flussufer hatte zwischen mehreren Einflusssphären wahrlich wechselhafte Zeiten zu überstehen. In vielfacher Hinsicht ist man hier heute noch in Grenzbereichen unterwegs, was vielleicht ein wenig verwirren mag, aber auch spannend ist.
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