Von der heiligen Gertraud in der Waldzeller St.-Vitus-Kirche über den Gertraudenweg vorbei am Gertraudenbildstock hinaus zur Gertraudenkapelle auf der Waldlichtung und zurück nach Waldzell – eine entspannende Spazierrunde von anderthalb bis zwei Stunden.

Wo ist Waldzell? Der Ort liegt auf der Fränkischen Platte im Landkreis Main-Spessart und gehört zur Gemeinde Steinfeld. Und warum ist in Waldzell St. Gertraud so präsent?
Gertrud oder Gertraud wurde 626 in Nivelles im heutigen Belgien geboren Sie war die Tochter von Pippin dem Älteren und verbrachte ihre Kindheit auf der Königspfalz der Merowinger. Sie war eine „reiche Partie“, wollte aber nach eigenen Worten „keinen zum Gemahl als allein Christus, den Herrn“.
Der Legende nach floh Gertraud vor ihren Freiern ins Frankenreich – ins Kloster Karlburg. Von hier aus soll sie nahezu täglich nach Neustadt am Main gelaufen sein, um eine weitere Klostergründung vorzubereiten. Als sie und ihre Magd einmal bei Waldzell ermattet zu Boden sanken, bohrte sie ihren Wanderstab in die Erde. Eine Quelle entsprang: der Gertraudenbrunnen. Neben diesem errichteten die Waldzeller 1741/42 die Gertraudenkapelle. Das Kirchlein aus Stein wurde 1849/50 um einen hölzernen Vorbau erweitert. Seit 2008 ist im Altar eine Gertraudenreliquie eingelassen.
Auf die Waldlichtung vor die Gertraudenkapelle ziehen die Gläubigen alle Jahre am Pfingstmontag, um ein Hochamt zu halten. Danach feiern sie hier ihr Gertraudenfest.



| Fotos: B. Schneider