Royale Erinnerungen

Torte zum 25. Kronjubiläum von Kartoffelkönig Eduard Stenger.

Kartoffelkönig Eduard Stenger blickte mit langjährigen Freunden zurück.

Dass Eduardus I., Rex Concilii Potatonis, seine Untertanen zu sich ruft, ist selten geworden. Früher war dies jährlich der Fall: Ende Oktober in streng limitierter Zahl im exklusiven Ambiente des von ihm geleiteten städtischen Schulmuseum in Sendelbach, und zwar logischerweise – da es die Vorzüge der tollen Knolle zu preisen galt – im Kellergewölbe. Diesmal diente die Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen einer illustren, genau 30-köpfigen Gesellschaft als Festsaal. Kartoffelkönig Eduard Stenger hatte geladen, köstliche potatonische Speisen zu verzehren und unter dem Motto „Abend der Erinnerungen“ die selbigen in wortgewandten Vorträgen zum Besten zu geben. Nachdem er die Eifrigsten und Treuesten mit mannigfaltigen Orden dekoriert hatte, erfuhr er für ihn überraschend selbst eine besondere Würdigung. Das Oberhaupt im Staate der Kartoffel hatte versäumt, sein silbernes Kronjubiläum zu begehen. Dies sollte mit süßem Naschwerk nachgeholt werden.

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Herzlichen Glückwunsch, Weltkulturerbestätte Bad Kissingen!

Die UNESCO hat unser „fränkisches Weltbad“ Bad Kissingen am Samstag mit dem Titel „Welterbe der Menschheit“ geadelt. Um die Auszeichnung beworben hatten sich gemeinschaftlich elf bedeutende europäische Kurorte. Aus Deutschland gehören ferner Baden-Baden und Bad Ems dazu. In Bad Kissingen soll am kommenden Freitag, 30. Juli 2021, ein Festakt stattfinden. 

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500 Jahre Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön

Das Gnadenbild der barmherzigen Gottesmutter Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön. | Foto: B. Schneider
Maria Ehrenberg aus der Vogelperspektive. | Luftbild: Bundeswehr
Maria Ehrenberg aus der Vogelperspektive. | Luftbild: Bundeswehr
Achtung! Jenseits der Schranke wird scharf geschossen. Deshalb ist es nur zu festen Zeiten möglich, die Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg aufzusuchen. | Foto: B. Schneider
Achtung! Jenseits der Schranke wird scharf geschossen. Deshalb ist es nur zu festen Zeiten möglich, die Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg aufzusuchen. | Foto: B. Schneider

Die Bundeswehr wacht über die Pilgerstätte auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Und jede Menge zivile Freunde der Mutter der Barmherzigkeit engagieren sich für den Erhalt des Heiligtums in der Rhön; sie kommen aus verschiedenen Bundesländern und Diözesen. Von daher ist es gerne mehrdeutig zu verstehen, die Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg sei bestens gesichert. Das 500. Jubiläum heuer kann aus Infektionsschutzgründen zwar nicht so groß begangen werden, wie es dem Anlass gebührt, doch darf dank eines strikten Hygienekonzepts von Anfang Mai bis Ende Oktober sonn- und feiertags (außer Christi Himmelfahrt und Fronleichnam) immer um 10:30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert werden.

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Ein Oblatenbäcker aus Bürgstadt entwickelte die glutenarme Hostie

Eine Woche nach Ostern, am Weißen Sonntag, beginnen in den Kirchengemeinden die Erstkommunionfeiern; Mädchen und Jungen dürfen, nachdem sie sich über Monate mit ihren Eltern, ihrem Pfarrer und weiteren „Begleitern“ ausgiebig vorbereitet haben, erstmals am Tisch des Herrn den Leib Christi empfangen. Was macht die Hostie unabhängig von ihrer theologischen Dimension aus – diese dünne Brotscheibe, die die Geschmacksnerven auf der Zunge kaum reizt? Einblick gewährt Christoph Hoch. Er leitet in siebter Generation die wohl größte der vier weltlichen Hostienbäckereien in Deutschland. Seit mehr als 225 Jahren besteht sie am bayerischen Untermain, also in der Diözese Würzburg.

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Stationenweg anstelle der Lohrer Karfreitagsprozession

Lohrer Karfreitagsprozession (im Jahr 2019). | Foto: B. Schneider

Das zweite Jahr in Folge kann 2021 die traditionelle Karfreitagsprozession in Lohr a. Main pandemiebedingt nicht stattfinden. Die Pfarreiengemeinschaft „12 Apostel am Tor zum Spessart“ und der Förderkreis Lohrer Karfreitagsprozession sorgen jedoch für ein Alternativangebot: Die Gläubigen sollen selbstständig einen Passionsweg gehen können. Dazu werden für die Zeit von Palmsonntag bis Karfreitag (28. März bis 2. April) Stationen durch die Innenstadt und hinaus in einige Stadtteile gestaltet – mit Figuren der im 17. Jahrhundert schon eingeführten Prozession.

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Fast-nicht-Treiben

Burgblick aus dem Saaletal.

Die „Fastnacht in Franken“ gilt nachweislich einem Millionenpublikum als Inbegriff des närrischen Frohsinns. Die gleichnamige Prunksitzung aus den Veitshöchheimer Mainfrankensälen mauserte sich zur erfolgreichsten Sendung des Bayerischen Fernsehens. 1987 übertrug es Büttenreden und Gardetänze erstmals live. Diese Zeitspanne wirkt wie ein Wimpernschlag im Vergleich dazu, wie lange der organisierte Schabernack im Sinntal nördlich von Gemünden schon getrieben wird. „Die Göikel“ aus Rieneck berufen sich auf ein Ereignis des Jahres 1521 und wollten heuer zur 500. Wiederkehr einen Narrenzug nach historischem Vorbild veranstalten. Das Coronavirus machte die hochfliegenden Pläne zunichte. „Fasenacht“ – so die örtliche Sprechweise – in traditioneller Form ist „fast nicht“ möglich. Trotzdem bereitet es Spaß, das von einer trutzigen Burg bekrönte Städtchen aufzusuchen.

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