„Oase des Lebens“ soll Kloster Maria Bildhausen für seine Bewohner:innen und Gäste sein. Von der Kaffeerösterei und Kerzenwerkstatt über Bildung und Kultur bis zu einem 18-Loch-Golfplatz reicht das Angebot hier zwischen Münnerstadt und Bad Königshofen – eingebettet in die sanfte Hügellandschaft der vorderen Rhön.
Die monastische Geschichte von (Maria) Bildhausen geht bis ins Jahr 1158 zurück. Zisterzienser errichteten eine Abtei. Erst gut 30 Jahre zuvor waren sie über den Rhein gekommen.
1525 brachte der „Bildhäuser Haufen“, der regionale Zusammenschluss aufständischer Bauern und Bürger, der für mehr soziale Rechte und die Entlastung von Abgaben kämpfte, Plünderung und Verwüstung. Nach dem Wiederaufbau wiederholten sich die schlimmen Geschehnisse in ähnlicher Weise im Dreißigjährigen Krieg. Danach blühte die Mönchsgemeinschaft erneut auf. Unter anderem wurde eine große Basilika errichtet. Diese diente, nachdem die kirchlichen Güter 1803 säkularisiert worden waren, also an den Staat gefallen waren, als Steinbruch. Dieses Schicksal blieb anderen prachtvollen barocken Gebäuden wie dem Gartenpavillon des Abts erspart.
1897 erwarb Dominikus Ringeisen die fast 400 Hektar umfassende Anlage als Kornkammer für seine Behinderteneinrichtung in Ursberg bei Augsburg. 1929 wurden erstmals auch in Bildhausen selbst Menschen mit Behinderungen aufgenommen und durch Schwestern der St. Josefskongregation betreut. Seit 1983 ergänzt eine anerkannte Werkstätte das Wohnkonzept mit einer Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten.
Mühle und Brauhaus sind nicht mehr in Betrieb. Was in Klostermanufaktur und Klostergärtnerei erzeugt wird, ist im Klosterladen erhältlich. Klostergasthof und Klosterhotel öffnen nach der Corona-bedingten Pause voraussichtlich zum 30. Juli 2021 wieder. Auch am Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 will sich das Dominikus-Ringeisen-Werk beteiligen. Die Klosterakademie lädt im Übrigen immer wieder zu Führungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten ein. Siehe www.bildhausen.de.
| Fotos: B. Schneider