Nicht bloß das Wetter hinkt in diesem Winterhalbjahr etwas hinterher. Auch scheint es, dass die Zahl der Todesfälle, die sich üblicherweise im trüben November häufen, diesmal – mit vier- bis sechswöchiger Verspätung – seit Weihnachten stark gestiegen sind. Was kann Angehörige trösten? Oft gar nichts oder nicht viel. Der Verlust schmerzt und lässt sich in der Regel nur langsam „verarbeiten“. Viele bleiben lange sprachlos. Über das Sterben, den Tod und die Trauer zu reden, ist in unserer Gesellschaft schwierig und folglich nicht alltäglich. Diesem „Tabuthema“ nähert sich auf humorvoll-nachdenkliche Weise eine Karikaturenausstellung mit dem Titel „Sie hat der Himmel geschickt“, die seit 12.01.2019 und noch bis 24.02.2019 in Marktheidenfeld im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus in der Untertorstraße 6 zu sehen ist. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr und Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für das Kinderhospiz Sternenzelt Marktheidenfeld werden gerne angenommen.
Zusammengetragen hat diese Wanderausstellung die Hospiz-Akademie Bamberg und der Hospizverein Bamberg. Sie enthält Beiträge fast aller namhaften deutschen Karikaturisten. Vertreten ist selbstverständlich auch das (unter-)fränkische Duo Greser & Lenz, das von Aschaffenburg aus vor allem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) mit hintersinnigen Zeichnungen bereichert. Achim Greser hat ja ganz in der Nähe von Marktheidenfeld – in Erlach und Lohr – seine Kindheit und Jugend verbracht.
Nicht nur im Hinblick auf einen offenen Umgang mit dem Thema „Tod“ lohnt sich ein Besuch des Franck-Hauses. Das schmucke Bürgerhaus aus der Barockzeit (1745) kam 1987 in den Besitz der Stadt Marktheidenfeld. Diese ließ es ab 1994 aufwendig sanieren und übergab es 1998 seiner neuen Bestimmung.
Hier ist auch dauerhaft ein Informationsraum eingerichtet zu Leben und Werk des in Marktheidenfeld 1883 geborenen Malers Hermann Gradl. Besonders wegen seiner Landsschaftsdarstellungen genoss er die besondere Gunst Adolf Hitlers; von 1940 bis 1945 leitete Gradl die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Auf der gleichen Etage wie die wechselnden Ausstellungen befindet sich im Franck-Haus ein prunkvolles Trauzimmer. Wer da keine Lust verspürt …
Ich bin Mittelfränkin und freue mich über die Überschrift! Das Wortpaar „Offener Umgang“ bleibt haften und ist nachhaltig. Danke dafür! Nur im Durchleben der Trauer und in der Auseinandersetzung mit erlittenen Verlusten kann Heilendes geschehen. Die Liebe trägt durch die Trauer hindurch. Im vierten Jahr nach dem Verlust meines Sohnes habe ich meinen zweiten ermutigenden und bejahenden Roman geschrieben – in dem die fränkische Landschaft und das Klettern eine Rolle spielen.