Anregendes aus heimischen Früchten

Der Wildfrüchteweg ist 6,7 Kilometer lang und ein Abschnitt des Brennerwegs. | Foto: B. Schneider

Karl der Große, der um 800 fast überall in Europa regierte, gab die Anweisung, Mispeln in Klostergärten zu pflanzen. „Die Frucht dieses Baumes ist gut für gesunde und kranke Menschen, nützlich und gut, wie viel man davon isst, weil sie das Fleisch wachsen lässt und das Blut reinigt.“ So schrieb die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179). Noch eine ganze Menge mehr – ebenso über weitere Früchte vom Feld und aus dem Wald – erfährt man beim Wandern auf dem Brennerweg in der Gemeinde Wartmannsroth nordwestlich von Hammelburg zwischen Spessart und Rhön, zwischen Sinn und Saale. Am 21. und 22. Oktober, an den „Tagen der edlen Brände“, können die Gäste das vermeintlich Beste aus den Früchten „konzentriert“ genießen.

„Anregendes aus heimischen Früchten“ weiterlesen

Kultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim

1098 – vor 925 Jahren – wurde ein gewisses „Tunegersheim“, auf halber Strecke zwischen Würzburg und Karlstadt gelegen, erstmals urkundlich erwähnt. Von der hier gegen Ende des 12. Jahrhunderts sehr bedeutsamen, aber bald geschleiften Ravensburg sind nur noch Fundamente vorhanden; seit Kurzem kann man sich eine virtuelle Rekonstruktion aufs Smartphone holen. Ansonsten erinnert an das einst wehrhafte Bauwerk eine fast gleichlautende Weingroßlage. Und damit ist schon ein ganz wesentlicher Grund genannt, weshalb Besucherinnen und Besucher gerne in die Gemeinde an der B 27 kommen: Fast alles dreht sich um den göttlichen Trank. Allerdings spielt auch die Kunst eine wichtige Rolle – zuallererst die der (Kirchen-)Malerfamilie Urlaub. Deren Bilder zu betrachten, durch die Rebhänge zu wandern und bei den Winzern ein wenig zu probieren, fühlt sich an wie Urlaub.

„Kultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim“ weiterlesen

Zeitenwende für Frankens Winzer

Gemeinsam mit einem Weingut in Ramsthal im Landkreis Bad Kissingen haben die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken begonnen, ein neues Kapitel der fränkischen Kulturgeschichte zu schreiben: Mit vereinten Finanzmitteln, Know-how und Tatkraft strukturierten sie eine Steillage von einer sogenannte Direktzuganlage in eine querterrassierte Rebfläche um; auf den Böschungen gedeihen als regionaltypische Magerraseneinsaat Gräser, Wildblumen und -kräuter und sorgen für ein artenreiches, intaktes Ökosystem. Der rund zwei Hektar große Weinberg der Familie Neder ist das erste öffentlich geförderte Projekt für ein nachhaltiges, in Zukunft empfohlenes Bewirtschaftungsverfahren auf Basis einer hohen Biodiversität.

„Zeitenwende für Frankens Winzer“ weiterlesen

Franziskanische Impulse

In Sandstein gemeißelte Erklärung für den „Weg der Tränen“.

… auf dem neu erschlossenen Nonnenpfad und am Ziel im Kloster Schönau.

Es herrscht Aufbruchstimmung im Franziskaner-Minoritenkloster Schönau bei Gemünden: Die Hausgemeinschaft ist mit vier Patres und einem Frater so stark wie lange nicht, sodass die Ordensleute die Vielfalt ihres Angebots ausweiteten, den Menschen der Region bei Lebens- und Glaubensfragen zur Seite zu stehen. Und der Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau e. V. konnte bei den diesjährigen Vorstandswahlen seine Führungsriege verjüngen. Vorsitzender Dr. Gerhard Köhler hat zuletzt viel Energie darauf verwandt, den Nonnenpfad neu zu erschließen. Das ist ein historischer Wanderweg, der vom Tal der Sinn in das der Fränkischen Saale führt. Auf der rund sieben Kilometer langen Tour sind annähernd 270 Höhenmeter zu bewältigen. Franziskaner und Förderer laden wortwörtlich dazu ein, sich aufzumachen. 

„Franziskanische Impulse“ weiterlesen

Royale Erinnerungen

Torte zum 25. Kronjubiläum von Kartoffelkönig Eduard Stenger.

Kartoffelkönig Eduard Stenger blickte mit langjährigen Freunden zurück.

Dass Eduardus I., Rex Concilii Potatonis, seine Untertanen zu sich ruft, ist selten geworden. Früher war dies jährlich der Fall: Ende Oktober in streng limitierter Zahl im exklusiven Ambiente des von ihm geleiteten städtischen Schulmuseum in Sendelbach, und zwar logischerweise – da es die Vorzüge der tollen Knolle zu preisen galt – im Kellergewölbe. Diesmal diente die Buchenmühle unterhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen einer illustren, genau 30-köpfigen Gesellschaft als Festsaal. Kartoffelkönig Eduard Stenger hatte geladen, köstliche potatonische Speisen zu verzehren und unter dem Motto „Abend der Erinnerungen“ die selbigen in wortgewandten Vorträgen zum Besten zu geben. Nachdem er die Eifrigsten und Treuesten mit mannigfaltigen Orden dekoriert hatte, erfuhr er für ihn überraschend selbst eine besondere Würdigung. Das Oberhaupt im Staate der Kartoffel hatte versäumt, sein silbernes Kronjubiläum zu begehen. Dies sollte mit süßem Naschwerk nachgeholt werden.

„Royale Erinnerungen“ weiterlesen