Friedhöfe neu denken

Vier Gräber sind an einem Betonsteinpflasterbogen im Rasen ausgerichtet. Nur ein kleiner Pflanzbereich ist eingefasst; dazu wurden schmale, helle Grabsteine errichtet. Dahinter erheben sich hohe, von leuchtenden Farben dominierte Stelen mit Texten wie: „Gott befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“

Haben die traditionellen Familiengräber ausgedient? Mehr und mehr Gräber sowohl in den Städten als auch in den Dörfern bleiben nach Ablauf der Belegungszeit brach liegen. Urnenbestattungen – sei es auf Friedhöfen oder in Friedwäldern – nehmen zu. Darauf sollten diejenigen reagieren, die letzte Ruhestätten planen, gestalten, organisieren.

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Kartoffelkönig ehrt Unterfrankens höchsten Landwirtschaftsbeamten

Wolfgang Ehbauer (rechts im Bild), Landwirtschaftsbereichsleiter an der Regierung von Unterfranken, ist der jüngste Ordensträger von Kartoffelkönigs Gnaden. Bernhard Schneider, Begleiter der Societas ad Usum Potatonis seit der ersten Stunde, war beauftragt, die Hans-Rogler-Medaille zu überreichen. Foto: Tanja Anhut

Eduard Stenger aus Lohr-Halsbach ist seit Jahrzehnten legitimiert als bayerischer Kartoffelkönig, als Eduardus I. Rex Concilii Potatonis. Mittlerweile hat er das ganze Universum als Kartoffelstaat annektiert, zumal die Planeten in ihrer Form eher der tollen Knolle als einer ebenmäßigen Kugel ähneln. Doch Hoheit ist bodenständig, besinnt sich oft und gerne seiner fränkischen Wurzeln. So hat König Eduard den heimischen Spitzenbeamten Wolfgang Ehbauer erwählt, ihm die Hans-Rogler-Medaille zu verleihen.

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Recht wenig für die Ohren auf dem Helmstadter Melodienweg

Knapp 17 Kilometer weit rund um und durch Helmstadt westlich von Würzburg verläuft der vom Gesangverein Melomania ausgewiesene Melodienweg. Die Streckenlänge stellt für Geübte sicher kein Problem dar. Schade ist, dass die Etappenziele wie Klanggarten, Barfußpfad und Märchenrundweg weit auseinander gelegen sind, dass dazwischen keinerlei „Programm“ geboten wird und dass an kritischen Punkten schlicht eine Markierung fehlt. Man fragt sich zudem, was Fußsohlenfühlfelder und Grimms Märchen mit dem Gesamtthema zu tun haben. Abgesehen davon hätten letztere kreativ umgesetzt werden können; stattdessen stehen hier ausschließlich Texttafeln. Warum diese Geschichten an diesen Stellen?

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125. europäischer Kulturweg in Franken: „Cherubim im Gää“

Bei der Bezeichnung „Archäologisches Spessart-Projekt (ASP)“ liegt zwar die Vermutung nahe, dieses Institut an der Universität Würzburg sei mit seinen Forschungen geografisch auf das westliche Unterfranken fixiert, das ist jedoch ein Trugschluss. Das ASP weist jetzt den 125. seiner von der Rhön bis in den Steigerwald sowie von den Haßbergen bis in den Odenwald anzutreffenden europäischen Kulturwege aus; sie sind mit einem gelben Schiffchen im Sternenkranz auf blauem Grund markiert. Der jüngste dieser kulturgeschichtlich stets ausführlich erläuterten Wanderwege verläuft in der blühenden Gegend zwischen Ochsenfurt und Giebelstadt und besteht aus zwei Abschnitten. Er ist betitelt „Cherubim im Gää“.

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Seltene Schätze im Saaleseitental

Die vermeintlich schönste Aussicht auf dem KalkKultur-Weg in Machtilshausen.

Wenn die Machtilshäuser heuer am dritten Wochenende im Juli das 1200-jährige Bestehen ihres Ortes mit einem abwechslungsreichen Jubiläumsprogramm einschließlich Festgottesdienst, Musik und Mode sowie historischen Fahrzeugen, Fotos und Handwerkskünsten feiern, dann laden sie als Erstes zu einer geführten Wanderung auf ihren neuen KalkKultur-Weg ein. Die seit Jahrzehnten unermüdlichen Mitglieder des Vereins für Gartenbau, Brauchtums- und Heimatpflege haben die fünf beziehungsweise sechs Kilometer lange Strecke bereits ausgeschildert und insgesamt neun Etappenziele so detailliert auf Infotafeln beschrieben, dass diejenigen, die nicht auf den besonderen Anlass warten mögen, sofort auf Tour gehen können.

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Kindern gehört Kästners Glücksklee

Am 23. Februar jährt sich Erich Kästners Geburtstag zum 125. und am 29. Juli sein Todestag zum 50. Mal. Vielfaches Gedenken allerorten. Am nächsten kommt man dem erfolgreichen Schriftsteller wohl im zwischen den Westausläufern des Steigerwalds gelegenen Markt Oberschwarzach an der Grenze zwischen Unter- und Oberfranken. Hier befindet sich Kästners Erbe. Das hängt damit zusammen, dass er Kinder überaus wertschätzte.

Erich Kästner (1899-1974)
Erich Kästner (1899-1974)
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