Anlässlich des Tags des offenen Denkmals 2018 war das von der zum fränkischen Uradel zählenden Familie Wolfskeelbewohnte Schloss in Uettingen im westlichen Landkreis Würzburg erstmals jedem zugänglich. Graf Luitpold Wolkskeel von Reichenberg und seine Frau Luise wurden förmlich überrannt von Interessierten. Die führten sie in Gruppen von rund 15 Personen durch ihr schmuckes, zwischen 2013 und 2017 aufwendig renoviertes Zuhause.
Nötig war die Denkmalsanierung vor allem geworden, weil das Mauerwerk Feuchtigkeit von unten zieht. Das Gebäude war von 1818 bis 1838 als Sommerresidenz im Stil des Spätklassizismus im sumpfigen Grund des Aalbachs auf Eichenpfählen errichtet worden. In den Fokus der Geschichte geriet der Ort Uettingen mit Kirche und Schloss im bayerisch-preußischen Krieg,als hier ein Lazaretteingerichtet wurde und über 600 Verwundete versorgt werden mussten. Dafür verlieh König Ludwig II. am 29. November 1866 auf seiner einzigen Frankenreise der Caroline FreifrauWolfskeel die damals höchste Auszeichnung:das Ritterkreuz desVerdienstordens der Bayerischen Krone. Und königliche Hoheit trank bei der Freifrau eine heiße Schokolade. Die entsprechende Tasse war ein Blickfang bei den Rundgängen am Denkmaltag. Ebenso eine Uniform von Generalmajor Karl Freiherr Wolfskeel; als königlich-bayerischer Oberstallmeister war er ein enger Freund und Berater des Prinzregenten Luitpold, der ihn 1901 in den erblichen Grafenstand erhob.
Mit Rücksicht auf die Privatsphäre gibt es hier keine Bilder aus den Wohnräumen und von den genannten Erinnerungsstücken der Familie Wolfskeel – aber Terrasse und Park.