Der Todestag von Gunter Sachs hat sich gerade zum achten Mal gejährt. Der 1932 auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt geborene Industriellensohn (Eltern: Elinor von Opel und Willy Sachs) setzte 78-jährig am 6.5.2011 aufgrund einer „ausweglosen Krankheit“ seinem Leben selbst ein Ende. Er war es schließlich gewohnt, die Kontrolle zu haben und auf der Sonnenseite zu stehen. Dass er allerdings viel mehr vermochte, als Playboy zu sein, ist noch bis 16.6.2019 in einer bemerkenswerten Sonderausstellung mit dem Titel „Gunter Sachs – Kamerakunst“ in der Schweinfurter Kunsthalle , dem ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, zu sehen. Der Eintrittspreis von 9 € lockt jedoch nicht unbedingt die Massen.
Arrangiert wurde eine interessante Mischung aus eigenen Aufnahmen und welchen, die Sachs als Sammler in der internationalen Szene erwarb. Letztere beeindrucken vor allen durch prominente Motive wie Salvador Dali und Papst Johannes Paul II. In handwerklicher Hinsicht gehen die Punkte eindeutig an Sachs. Dieser hatte sich schon 1952 bis 1955 während seiner Studienzeit in Lousanne mit Experimentalfotografie beschäftigt. Als Produzent und Kameramann von Dokumentarfilmen gewann er in den 1960ern verschiedene Preise. Dies sollte ihm später auch als Fotograf gelingen; unter anderem zeichneten ihn die Messe Photokina und der Kamerahersteller Leica aus.
Breite Beachtung fand Gunter Sachs insbesondere ab 1973, als er mit Aktaufnahmen für die Vogue Aufsehen erregte. Er hatte sich der Darstellung von Schönheit verschrieben. Auch in Natur und Architektur suchte sein Blick weiche, fließende Formen. Und er blieb bei der Wahl seiner Models unverkennbar einem Frauentyp treu; Brigitte Bardot, mit der er von 1966 bis 1969 verheiratet war, und Claudia Schiffer, die er ab den frühen 1990er-Jahren in verschiedenen Serien beispielsweise als die vier Jahreszeiten und als historische Persönlichkeiten wie Jeanne d’Arc ablichtete, ähneln sich auf manchen Bildern schon sehr.
| Fotos: B. Schneider