Recht wenig für die Ohren auf dem Helmstadter Melodienweg

Knapp 17 Kilometer weit rund um und durch Helmstadt westlich von Würzburg verläuft der vom Gesangverein Melomania ausgewiesene Melodienweg. Die Streckenlänge stellt für Geübte sicher kein Problem dar. Schade ist, dass die Etappenziele wie Klanggarten, Barfußpfad und Märchenrundweg weit auseinander gelegen sind, dass dazwischen keinerlei „Programm“ geboten wird und dass an kritischen Punkten schlicht eine Markierung fehlt. Man fragt sich zudem, was Fußsohlenfühlfelder und Grimms Märchen mit dem Gesamtthema zu tun haben. Abgesehen davon hätten letztere kreativ umgesetzt werden können; stattdessen stehen hier ausschließlich Texttafeln. Warum diese Geschichten an diesen Stellen?

Der Klanggarten besteht ganz einfach aus einigen großdimensionierten, witterungsbeständigen Musikinstrumenten. Diese Hauptattraktion wurde ziemlich unsensibel hinter einen Marienbildstock auf eine von Bäumen und Sträuchern umwachsene Andachtsfläche platziert.

Fast von überall ist als ständiger Orientierungspunkt die Urpfarrkirche St. Martin im hiesigen Waldsassengau zu sehen. Ihre jetzige Gestalt geht auf das Jahr 1965 zurück; selbstverständlich gab es Vorgängerbauten.

Wenn für die Wanderung nicht das Versprechen gegeben würde, von Melodien begleitet zu werden, würde man sich womöglich damit begnügen, sich nur an der Natur zu erfreuen. Die Ohren spitzt man meist vergeblich. – Bleibt zu hoffen, dass Touristiker nicht versuchen, ein Konzert anzustimmen. Da könnte hingegen die Melomania stark sein.

| Fotos: B. Schneider

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