Renovierung des Steinbacher Schlosses dauerte bis in die 1980er-Jahre

Das Steinbacher Hutten-Schloss ist vor 75 Jahren in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1945 nach amerikanischem Beschuss ausgebrannt. Dass Tiefflieger das Dorf Steinbach bei Lohr ansteuerten, lag daran, dass deutsche Soldaten vom Dach des Gasthauses Adler auf die gegenüberliegende Mainseite feuerten, wo Panzer der US-Armee führen. 

Nach Plänen Balthasar Neumanns hatte der Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten von 1725 bis 1728 den privaten Landsitz errichten lassen. Bekannter als die katholische Steinbacher Linie derer von Hutten ist die mit dem großen Humanisten Ulrich von Hutten, der von der Steckelesburg bei Schlüchtern am Nordrand des Spessarts stammte.

Im Gegensatz zu jener ist das barocke Juwel in Steinbach renoviert und bewohnt. Ein Notdach bestand bis in die 1970er-Jahre, die Instandsetzungsarbeiten zogen sich bis in die 1980er-Jahre hin. Manches wurde noch erledigt im Hinblick auf Filmaufnahmen. Denn für die von 1989 bis 1993 in 51 Folgen im ZDF ausgestrahlte Serie „Mit Leib und Seele” wurden teilweise im Hutten-Schloss gedreht; es war hier die Villa der Industriellenfamilie Dannecker. In insgesamt vier Staffeln setzte der beleibte hessische Schauspieler Günter Strack als Pfarrer DDr. Adam Kempfert nicht nur mit Frömmigkeit die Belange seiner Gemeinde durch. An seiner Seite als sein Schwester die unvergessene Lieselotte Pulver. Das Geschehen spielte bei Frankfurt. Gottesdienstszenen wurden in der Pfarrkirche von Großostheim im Bistum Würzburg aufgenommen. Zu seinem Bischof wurde Kempfert allerdings immer nach Limburg bestellt.

Fotos: B. Schneider

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