Dem heiligen Sebastian gedenkt die katholische Kirche am 20. Januar. Als Hauptmann der Prätorianergarde soll er um 288 den Märtyrertod gestorben sein, weil er notleidenden Menschen half und sich schließlich auch gegenüber dem römischen Kaiser Diokletian zum christlichen Glauben bekannte. Numidische Bogenschützen sollten ihn hinrichten. Er überlebte. Letztlich wurde er im Zirkus mit Keulen erschlagen und in den großen städtischen Abflussgraben geworfen. Er gilt als Schutzpatron vieler Berufsgruppen, unter anderem der Soldaten und Büchsenmacher. Angerufen als Fürsprecher bei Gott wird er vor allem bei Seuchengefahr. Dies taten auch die Bewohner von Lengfurt bei Marktheidenfeld im Pestjahr 1632. Seither feiern sie dem Heiligen zu Ehren jährlich ein mehrtägiges Fest. Seit 1866 zeichnet dafür ein eigens gegründeter Sebastiani-Verein verantwortlich. In jenem Jahr gab es in Lengfurt aufgrund der Cholera etliche Tote zu beklagen. Nur von 1943 bis 1950 musste das Sebastiani-Fest in Lengfurt kriegsbedingt ausfallen. Nachdem die Waffen funktionsuntüchtig gemacht waren, erlaubte die amerikanische Besatzungsmacht, dass die Sebastiani-Verehrer weiterhin ihr jahrhundertealtes Brauchtum pflegen. Zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten gehören natürlich Gottesdienste, aber auch das Exerzieren der fast 80-köpfigen Sebastiani-Wehr.
| Fotos: B. Schneider
Im Heiligenkalender steht für den 20. Januar außer St. Sebastian auch St. Fabian. Papst Fabian war der 19. Nachfolger Petri. Er kam um 250 ums Leben als eines der ersten Opfer der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Decius.
Der Volksmund sagt: „An Fabian und Sebastian fangen Tag und Baum zu wachsen an.“