Mopper und Schnüdel – das sind die Kosenamen für die Bewohner von Lohr a. Main. Mopper sind die in Lohr Geborenen, die Schnüdel diejenigen, die auswärts das Licht der Welt erblickten – beispielsweise in Kliniken in Würzburg, Aschaffenburg und Wertheim – und die später Zugereisten. Diesen allen hat der international renommierte Lohrer Künstler Roland Schaller, seines Zeichens ein Mopper, jetzt ein Denkmal gesetzt in Form einer filigranen Bronzeskulptur.
Rund 50.000 Euro schlugen dafür zu Buche. Schaller hat die von ihm entworfenen und in Niedernberg gegossenen Figuren überwiegend selbst finanziert durch den Verkauf von Gemälden und Drucken und sie nun seiner Heimatstadt und ihren Bürgern zum Geschenk gemacht. Gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Mario Paul hat er sie heute im Beisein von rund 200 Gästen feierlich enthüllt. Zuvor war noch gewitzelt worden, ob denn wohl das letzte Werk des unlängst verstorbenen Verpackungskünstlers Christo vor dem Neuen Rathaus am Schlossplatz stehe.
Auf Löhrerisch sind ein Mopper eine Blutwurst im Darm und die Schnüdel die beiden Schnüre, die dafür sorgen, dass die Masse nicht ausläuft. Mopper und Schnüdel ergänzen sich also genial. Die einen wären nichts ohne die anderen. Kurzum – das sei vorbildliche Integration, stellte Michael Schecher, Ehrenpräsident der Fastnachtsgesellschaft „Die Lohrer Mopper“, fest. In den Siebzigerjahren hat Dr. Lemo Schecher einen Faschingshit gedichtet, mit dem heute der Festakt endete. Dessen Refrain ist ein Appell: „Haltet zamm!“
Wer sich abschließend fragt, warum ein Hund die Figurengruppe komplettiert: Den Wurstzipfel – also die Wursthaut ohne leckere Speckgrieben – kriegt der Mops.
| Fotos: B. Schneider
Bin heute das erste mal in Lohr und konnte einem ca 12 jährigen Jungen die Bedeutung der Skulptur erklären.
Der Junge, ein syrischen Flüchtling, war angetan, dass ich ihn für wichtig und willkommen halte. Sollten wir das nicht alle???
Michael aus Rodenbach bei Hanau