Zu „Biberwildnis … Wasseroasen im Klimawandel“ lädt der Naturpark Spessart am Sonntag, 31.3.2019, ein. Die Führung beginnt um 10:00 Uhr an der Zufahrt zum Naturschutzgebiet Kaltengrund direkt an der Staatsstraße 2317 zwischen Neuhütten und Heigenbrücken gegenüber dem Bahnviadukt.
Infos und Anmeldung bei Berit Arendt: 06020 970019. Die Waldpädagogin aus Habichsthal betreut das BiberErlebnisProjekt für eine nachhaltige Entwicklung. Bei den Landratsämtern gibt es notwendigerweise ein Bibermanagement. Das größte Nagetier Europas ist zurück in der Mainregion, nachdem es rund 150 Jahre zuvor in ganz Bayern ausgerottet worden war. Etwa 120 Tiere aus Russland, Polen, Frankreich und Skandinavien hatte der Bund Natur- und Umweltschutz in Deutschland (BUND) ab Mitte der Sechziger ausgesetzt. Die haben sich tüchtig vermehrt. Über 400 Exemplare soll es inzwischen alleine im Spessart wieder geben. Obwohl sie eigentlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, lassen sie sich immer öfter auch beobachten; sie haben ja nichts zu befürchten.
Meister Bockert, wie der Flussbaumeister, Schwimmer und Taucher in der Fabelwelt heißt, ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ; seine Wohn- und Zufluchtsstätten dürfen nicht zerstört werden. Durch seine Lebensweise schafft der Biber Auenlandschaften. 2018 beklagte beispielsweise der Gemeinderat von Heigenbrücken, die Biberbauten um den Ort würden die Trinkwasserversorgung gefährden. Ein Konflikt, der zum Glück nicht existiert, wo die hier zu sehenden Aufnahmen entstanden: am Bomigsee im Wald bei Rothenbuch.
Der Biber wird bis zu 1,30 Meter lang, wobei rund ein Viertel alleine sein Schwanz ausmacht. Er erreicht ein Gewicht von 30 bis 40 Kilogramm. Im Sommer frisst er vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen. Im Winter hält er sich an die Rinden und Zweige weicher Hölzer wie Pappeln und Weiden. Ein gesundes Tier hat 20 messerscharfe Zähne. Mit denen be- und verarbeitet es als Baumaterial für seine „Burgen“ nicht nur schwache Baumstämme. Sich im eiskalten Wasser zu unterkühlen muss es nicht fürchten. Dafür hat er ein ungemein dichtes Haarkleid. An manchen Stellen des Bauchs wachsen ihm bis zu 20.000 Haare pro Quadratzentimeter. Zum Vergleich: Auf dem menschlichen Kopf sind nur rund 300 Haare pro Quadratzentimeter zu finden. | Fotos: B. Schneider