Offener Umgang mit Tod und Trauer

Nicht bloß das Wetter hinkt in diesem Winterhalbjahr etwas hinterher. Auch scheint es, dass die Zahl der Todesfälle, die sich üblicherweise im trüben November häufen, diesmal – mit vier- bis sechswöchiger Verspätung – seit Weihnachten stark gestiegen sind. Was kann Angehörige trösten? Oft gar nichts oder nicht viel. Der Verlust schmerzt und lässt sich in der Regel nur langsam „verarbeiten“. Viele bleiben lange sprachlos. Über das Sterben, den Tod und die Trauer zu reden, ist in unserer Gesellschaft schwierig und folglich nicht alltäglich. Diesem „Tabuthema“ nähert sich auf humorvoll-nachdenkliche Weise eine Karikaturenausstellung mit dem Titel „Sie hat der Himmel geschickt“, die seit 12.01.2019 und noch bis 24.02.2019 in Marktheidenfeld im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus in der Untertorstraße 6 zu sehen ist. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr und Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für das Kinderhospiz Sternenzelt Marktheidenfeld werden gerne angenommen.

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Altstadt von Bamberg seit 25 Jahren Weltkulturerbe

Die Altstadt von Bamberg ist seit 25 Jahren Weltkulturerbe. | Foto: B. Schneider

Der 11. Dezember ist offensichtlich so etwas wie der„Verkündigungstag“ bei der Deutschen UNESCO-Kommission. Gestern hat sie 18 Neuaufnahmen ins immaterielle Kulturerbe der Menschheit bekannt gegeben, wo bereits über 500 Formen gelistet sind. Explizit fränkisch sind dabei die Fürther Michaeliskirchweih („Kärwa“) sowie die Baumfelderwirtschaft und traditionelle Dörrobstherstellung im Steigerwald. In Franken wird natürlich auch das neu hinzugekommene Drechslerhandwerk betrieben, die Handwerksmüllerei in Wind- und Wassermühlensowie die Anlage und Pflege von Flechthecken. (Von unseren direkten Nachbarn im Südosten lassen wir uns gerne die Oberpfälzer Zoiglkultur gefallen.)

Genau 25 Jahre war gestern her, dass die UNESCO die Altstadtvon Bamberg zum Weltkulturerbe ausgerufen hat. Die Bamberger erinnerten heuer schon mit über 100 Veranstaltungen daran. Höhepunkt war nun ein Festakt mit Professorin Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der nationalen UNESCO-Kommission. Ende April 2019 soll schließlich ein Weltkulturerbezentrum eröffnet werden in der Bischofs- und Universitätsstadt, wo man selbstverständlich auch Denkmalpflege studieren kann.

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Klingenberg – mit allen Sinnen

Klingenberg mit der Clingenburg. | Foto: B. Schneider

Klingenberger Wein wird im Mittelalter in einem Atemzug mit dem Würzburger genannt. Heute wohl mehr als damals gedeihen in dem nach Süden ausgerichteten Steilhang des Schlossbergs einige der besten deutschen Tropfen. „Des Winzers Gold“ – so lautet das Motto des erst kürzlich eröffneten „terroir f Churfranken“, einer Aussichtsplattform am fränkischen Rotweinwanderweg in den Sonnenterrassen des Bundsandsteins. Und im Atlas der insgesamt 100 bayerischen Genussorte ist das malerische, rund 6.500 Einwohner zählende Städtchen am Untermain seit heuer aus doppeltem Grund gelistet: Die gemeinsame Bewerbung von städtischem Weingut und Altem Gewürzamt war erfolgreich.

Die Terrassierung der Kingenberger Weinberge mit Trockenmauern aus rotem Buntsandstein und steilen Treppen bedeutet für die Winzer harte Handarbeit. Diese wird am neuen Aussichtspunkt „terroir f Churfranken“ ausdrücklich gewürdigt. | Foto: B. Schneider
Die Terrassierung der Kingenberger Weinberge mit Trockenmauern aus rotem Buntsandstein und steilen Treppen bedeutet für die Winzer harte Handarbeit. Diese wird am neuen Aussichtspunkt „terroir f Churfranken“ ausdrücklich gewürdigt. | Foto: B. Schneider

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Start in eine lange Faschingssession

Am 11.11. beginnt der fränkische Fasching, die alemannische Fasnet, der rheinische Karneval, … Nach christlicher Vorstellung haben die Zahlen vor und nach der Elf besondere Symbolkraft; zum Beispiel zehn Gebote, zwölf Apostel. Die doppelte Elf aber – ein ideales Datum für das verruchte Treiben.

Letztlich war’s vor allem der Katholizismus, der die Narretei schon im Mittelalter befeuerte: Die Menschen dürfen sich zügellos zeigen, ehe sie in den Fastenzeiten – im Advent und von Aschermittwoch bis Karsamstag – zur strengen Mäßigung angehalten werden.

Daniela Sandner, Leiterin des Deutschen Fastnachtmuseums, mit einer Allersberger Flecklashex. | Foto: B. Schneider
Daniela Sandner, Leiterin des Deutschen Fastnachtmuseums, mit einer Allersberger Flecklashex. | Foto: B. Schneider

Dies und mehr bekommen Besucher des Deutschen Fastnachtmuseums in Kitzingen am Main erklärt. Die Pilgerstätte des Frohsinns befindet sich in der Luitpoldstraße, ist Dienstag bis Sonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Gebäudekomplex wurde jüngst um eine Akademie erweitert, um unter anderem den Nachwuchs für die Bütt auszubilden. Museumsleiterin Daniela Sandner (im Bild mit einer Allersberger Flecklashex) freut sich, melden zu können, dass trotz hoher Investitionen die Eintrittspreise unverändert bleiben. So zahlt eine ganze Familie 11,11 €.

Mehr übers Fastnachtmuseum unter
http://franken-ist-schoen.de/narrenmund-tut-wahrheit-kund-im-deutschen-fastnachtmuseum-in-kitzingen/#more-196

Festtagsschmaus statt Einheitsbrei

Muntere Gänseschar am Haselbach an der Zwieselsmühle im Spessart. | Foto: B. Schneider
Muntere Gänseschar am Haselbach an der Zwieselsmühle im Spessart. | Foto: B. Schneider

Noch können die Gänse fröhlich schnattern. Für viele von ihnen wird aber bald das letzte Stündlein schlagen. Zu Martini (11.11.) wartet das Bratrohr auf sie. Sie büßen, weil einst ihre Artgenossen den Schnabel nicht halten konnten. Als in Gallien stationierter römischer Offizier hatte sich Martinus mildtätig und gottgefällig gezeigt, hatte seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Nach seinem 25-jährigen Armeedienst wählte er ein bescheidenes Leben als Mönch. 371/372 wollte er sich dem Ruf auf den Bischofsstuhl von Tours entziehen und versteckte sich während der Wahl in einem Gänsestall. Doch das Federvieh verriet ihn. Chlodwig, der erste christliche Frankenkönig, erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige. Die nachfolgenden Karolinger dehnten ihre Macht so weit aus, dass Martin zum Patron Europas wurde. Wenn an seinem Gedenktag die drei Regierungspräsidenten von Unter-, Mittel- und Oberfranken seit 1985 alle Jahre den Frankenwürfel, die höchste Auszeichnung des Volksstamms, an im besten Sinne besonders wendige, witzige und widersprüchliche Personen verleihen, dann servieren sie den Geehrten stets einen Gänsebraten mit Blaukraut und Kartoffelklößen. Letztere zählen ebenso wie Bratwürste und Lebkuchen zu den „kanonisch-fränkischen Speisen“. In ihren historisch-kulturellen Kontext werden sie seit 18.10.2018 in den Blick genommen in den Museen im Alten Schloss in Neustadt an der Aisch. Diese Sonderausstellung über „Ernährung in Franken von der Antike bis zur Gegenwart“ ist überschrieben: „Festtagsschmaus und Einheitsbrei“. Sie läuft nur bis 11.11.2018. Die Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr. (Siehe: www.museen-im-alten-schloss.de.)

Riesenholzpferd lockt zu „Troja“

Trojanisches Pferd auf dem Marktplatz von Iphofen. | Foto: B. Schneider

Wer in Iphofen (Landkreis Kitzingen) im Knauf-Museum die 2018er Sonderausstellung „HeinrichSchliemann – Troja“ noch besuchen will, muss sich sputen. Sie endet am 4. November – ebenso wie die kleine Kabinettausstellung über die „Frauen des alten Amerika“.

Unmittelbar am Iphöfer Marktplatz befindet sich das Knauf-Museum mit einem wunderschönen Blick nach draußen auf die „gute Stube” des Städtchens. | Foto: B. Schneider
Unmittelbar am Iphöfer Marktplatz befindet sich das Knauf-Museum mit einem wunderschönen Blick nach draußen auf die „gute Stube” des Städtchens. | Foto: B. Schneider

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Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr

Mit der Ernte von Äpfeln, Birnen und Quitten neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu. Damit ist auch eine Sonderschau im staatlichen Hofgarten der Würzburger Residenz abgeschlossen, die in diesem Sommer einen ganz außergewöhnlichen Bereich in den Mittelpunkt stellte: die Obstorangerie in Scherben.

Obstorangerie im Würzburger Hofgarten. | Foto: B. Schneider
Obstorangerie im Würzburger Hofgarten. | Foto: B. Schneider

Der Begriff Obstorangerie entstand im 18. Jahrhundert in Anlehnung an die übliche Orangerie. Als solche werden die Überwinterungshäuser für frostgefährdete Zitrusgewächse und andere Exoten bezeichnet, aber auch die Sammlung von solchen Pflanzen selbst. „Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr“ weiterlesen

Nacht der offenen Kirchen in Lohr und Umgebung

Eine Nacht der offenen Kirchen findet am Freitag, 19.10.2018, ab 19:00 Uhr in Lohr und einigen Orten der Umgebung zum dritten Mal statt. Evangelische und katholische Geistliche, Laien und ehrenamtlich Engagierte geben in insgesamt elf Gotteshäusern Anregungen, was und wie Christen zum Frieden „im Großen wie im Kleinen“ beitragen können. „Nacht der offenen Kirchen in Lohr und Umgebung“ weiterlesen

Über der Burkardusgrotte in Homburg ist seit 20 Jahren Musik zuhause

Michael Günther spielt ein Pantaleon aus Ulm auf Schloss Homburg. Foto: B. Schneider

Am 14. Oktober gedenkt die katholische Kirche des heiligen Burkard, des ersten Bischofs des Bistums Würzburg. Die Gläubigen rufen ihn um Hilfe an insbesondere bei Gelenkschmerzen und Rheumatismus, bei Stein- bzw. Nierenleiden und Stechen in der Lende. Dies verwundert nicht, denn er hat sich der Legende nach im Alter in eine kalte und feuchte Höhle in Homburg am Main zurückgezogen. Er suchte Ruhe. So steckt ein Stück Ironie darin, dass nun ausgerechnet ein Musiker und Sammler historischer Tasteninstrumente seit genau 20 Jahren alles daran setzt, das Schloss über dieser Burkardusgrotte aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken und mit pulsierendem Leben zu füllen – mit respektablem Erfolg.

Schloss Homburg vor dem „Kallmuth, dem calvus mons (= kahler Berg). | Foto: B. Schneider
Schloss Homburg vor dem „Kallmuth, dem calvus mons (= kahler Berg). | Foto: B. Schneider

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