Karl der Große, der um 800 fast überall in Europa regierte, gab die Anweisung, Mispeln in Klostergärten zu pflanzen. „Die Frucht dieses Baumes ist gut für gesunde und kranke Menschen, nützlich und gut, wie viel man davon isst, weil sie das Fleisch wachsen lässt und das Blut reinigt.“ So schrieb die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179). Noch eine ganze Menge mehr – ebenso über weitere Früchte vom Feld und aus dem Wald – erfährt man beim Wandern auf dem Brennerweg in der Gemeinde Wartmannsroth nordwestlich von Hammelburg zwischen Spessart und Rhön, zwischen Sinn und Saale. Am 21. und 22. Oktober, an den „Tagen der edlen Brände“, können die Gäste das vermeintlich Beste aus den Früchten „konzentriert“ genießen.
„Anregendes aus heimischen Früchten“ weiterlesenBesinnliche Schleifen über dem Sakko-Canyon
1987, 2003, 2007, 2009, 2011, 2013, 2020 und schließlich nun wieder am Abend des 16. August 2023: Der Leidersbach, der auch namensgebend für den Hauptort und die Gemeinde ist, schwillt nach Wolkenbrüchen an, kann die Wassermassen nicht alle aufnehmen beziehungsweise wegschwemmen. Schlammige Fluten ergießen sich in die Häuser. – Es gab Pläne, 14 Deiche ringsum auf den Höhen zu errichten; die damals veranschlagten 17 Millionen Euro erschienen zu kostspielig … Dort oben verläuft der Panorama-Besinnungsweg. Unter anderem bietet er gesundheitsförderndes Wassertreten und das Stimulieren der Fußreflexzonen auf einem Barfußpfad sowie die Begegnung mit der lokalen Frühgeschichte und mit dem christlichen Glauben.
„Besinnliche Schleifen über dem Sakko-Canyon“ weiterlesenAuf dem Hünenhügel Stärkung für Leib, Geist und Gemüt
Nur gegen die Dummheit ist sprichwörtlich kein Kraut gewachsen. Aber ansonsten … Bei der Kräuterweihe am Fest Mariä Himmelfahrt wird augenscheinlich, wie umfassend die Apotheke Gottes ist. Aus mindestens sieben verschiedenen Heilpflanzen soll ein Würzbüschel bestehen, gerne aus siebenmal sieben. An die 300 solcher Sträuße binden die Frauen des Obst- und Gartenbauvereins Schönbach bei Ebelsbach alle Jahre für eine Bergmesse auf dem sogenannten Hünenhügel. Daraus errichten sie neben dem Altar eine wahrlich alles überragende Blumenpyramide.
„Auf dem Hünenhügel Stärkung für Leib, Geist und Gemüt“ weiterlesenBasaltsäulen und ein Urwald am Gangolfsberg in der Rhön
Die Erde brodelte. Vulkane formten vor Jahrmillionen die Rhön. Am Gangolfsberg bei Oberelsbach lässt sich gut nachvollziehen, was damals passierte. Abzulesen an einer sogenannten Prismenwand! Sie liegt an einem Lehrpfad, der auf einem Rundweg in etwa zweieinhalb Stunden durch ein 75 Hektar großes Naturwaldreservat führt. Wer hier unterwegs ist, stößt unter anderem auf den sagenhaften Teufelskeller, aber auch auf die Ruine eines Kirchleins, dessen Patron namensgebend für die knapp 900 Meter aufragende Erhebung ist; das erste christliche Gotteshaus zwischen oberem Streu- und Brendtal soll es gewesen sein.
„Basaltsäulen und ein Urwald am Gangolfsberg in der Rhön“ weiterlesenHarte Arbeit – wenig Brot
Odenwälder Freilandmuseum zeigt die bis in die 1960er-Jahre herrschenden Lebensumstände
„Harte Arbeit – wenig Brot“ weiterlesenKultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim
1098 – vor 925 Jahren – wurde ein gewisses „Tunegersheim“, auf halber Strecke zwischen Würzburg und Karlstadt gelegen, erstmals urkundlich erwähnt. Von der hier gegen Ende des 12. Jahrhunderts sehr bedeutsamen, aber bald geschleiften Ravensburg sind nur noch Fundamente vorhanden; seit Kurzem kann man sich eine virtuelle Rekonstruktion aufs Smartphone holen. Ansonsten erinnert an das einst wehrhafte Bauwerk eine fast gleichlautende Weingroßlage. Und damit ist schon ein ganz wesentlicher Grund genannt, weshalb Besucherinnen und Besucher gerne in die Gemeinde an der B 27 kommen: Fast alles dreht sich um den göttlichen Trank. Allerdings spielt auch die Kunst eine wichtige Rolle – zuallererst die der (Kirchen-)Malerfamilie Urlaub. Deren Bilder zu betrachten, durch die Rebhänge zu wandern und bei den Winzern ein wenig zu probieren, fühlt sich an wie Urlaub.
„Kultur und Wein gehören zusammen in Thüngersheim“ weiterlesenÜber sieben Hügel kannst Du geh‘n
Auf dem Kapitol steht der Senatorenpalast, das römische Rathaus. Aus der Wolle der Schafe, die am Palatin grasen, wird das Pallium gewoben, eine Art Stola – Amtsabzeichen, das der Papst den Metropoliten verleiht. Aventinus, Quirinal und so weiter. Sieben Hügel sind’s, auf denen die „ewige Stadt“ errichtet wurde. Mit dem Prädikat „Stadt“ kann Marktheidenfeld zwar erst seit 75 Jahren glänzen, doch tritt die hiesige Bevölkerung augenzwinkernd in Konkurrenz mit der Roms: Statt des Tibers hat sie den Main, vor allem aber ebenfalls sieben Hügel, von denen einer sogar Romberg heißt. Ein europäischer Kulturweg mit dem Kennzeichen des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund verknüpft sie. Ihn zu gehen, belebt Körper und Geist.
„Über sieben Hügel kannst Du geh‘n“ weiterlesenInformation und Meditation auf dem Gernacher Glockenweg
Der Glockenklang gehört gottseidank noch zum fränkischen Alltag. Er zeigt die Zeiten an für Mühe, Mahl und Muse. Er kündet von besonderen Ereignissen – von Freude und Freiheit, aber auch von Trauer und Tod. Wie sehr das laute Läuten fehlt, fällt erst auf, wenn die Glocken schweigen wie zum Beispiel an den Kartagen. Das 1949 für die Pfarrkirche St. Ägidius in Gernach angeschaffte Geläute musste 70 Jahre später aus Sicherheitsgründen vom Turm genommen werden. Still, doch nicht stumm ruft es jetzt zu Information und Meditation auf den knapp zwei Kilometer langen Gernacher Glockenweg.
„Information und Meditation auf dem Gernacher Glockenweg“ weiterlesenSchlaraffenland der Kindheit
Die Öffnungszeiten und den Eintrittspreis bestimmen die Besucherinnen und Besucher. Wenn sich Gäste anmelden, und seien es nur zwei oder drei, schließt Andrea Meub im Haßbergdorf Friesenhausen in der Dalbergstraße 8 ihren originalgetreu aus dem letzten Jahrhundert erhaltenen Gemischtwarenladen auf – zum Anschauen, nicht zum Einkaufen.
„Schlaraffenland der Kindheit“ weiterlesenSchiffe schauen in der Kirche
Zur Kirche zu gehen, bedeutet in Wörth zweierlei: den Gottesdienst oder das Schifffahrts- und Schiffsbaumuseum zu besuchen. Letzteres befindet sich in der Altstadt in der ehemaligen St.-Wolfgangskirche und gibt – aufgrund einer seltenen Doppelempore – auf drei Ebenen Einblick in ein besonderes Kapitel fränkischer Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Alte Zeichnungen und Fotos, abwechslungsreiche Lebensbeschreibungen, im Original erhaltene Werkzeuge und Gerätschaften sowie detailgetreue Modelle zeigen die Entwicklung und die bis heute große Bedeutung des Schiffsbaus und -verkehrs am Untermain.
„Schiffe schauen in der Kirche“ weiterlesen