Schloss Zeilitzheim konnte anlässlich des gestrigen Tags des offenen Denkmals besichtigt werden. Die barocke Anlage nahe der Mainschleife im südlichen Teil des Landkreises Schweinfurt in der Gemeinde Kolitzheim befindet sich in Privatbesitz und ist normalerweise nur für Übernachtungsgäste sowie Teilnehmer an Seminaren und an Firmen- und Familienfeiern zugänglich.
Seit 1979 sind die von Halems Eigentümer. Stück für Stück renovieren sie alle Gebäudeteile und Räume. Individuell eingerichtete Hotelzimmer und Säle für Eventgastronomie stehen zur Verfügung, so zum Beispiel die frühere Remise und die Kelterhalle.

Den Weinbau hat Alexander von Halem, der die Besucher durch Haus und Garten führte, mit einem Geschäftspartner wiederbelebt. Verarbeitet werden die Trauben beziehungsweise ausgebaut werden die Weine im Nachbarort Stammheim. Der Verkauf erfolgt im Schloss Zeilitzheim.



Direkt am Grundstück fließt die Volkach vorbei. Möglich, dass hier früher schon eine Wasserburg stand. Das Schloss in der jetzigen Form ließ der kaiserliche Obrist und später in den Grafenstand erhobene Philipp Gaston Wolf von Wolfsthal errichten. Weil sein Sohn vor ihm starb, adoptierte er ein Mitglied der befreundeten Familie von Schönborn. Teilweise nutzte sie die Räumlichkeiten selbst, teilweise überließ sie sie den katholischen Glaubensbrüdern im mehrheitlich evangelischen Zeilitzheim für Gottesdienst, Begegnung und Schulunterricht.
1950 wurde das Anwesen erstmals veräußert, womit ein Zeitabschnitt nicht denkmalpflegerischer Eingriffe begann. Die Familie von Halem erhielt hingegen wiederholt Auszeichnungen für ihre Bemühungen um den Denkmalschutz.





| Fotos: B. Schneider