Nicht wie allgemein vermutet vor 100, sondern schon vor 101 Jahren wurde das 1840 am Coburger Schloßplatz eröffnete Hoftheater zum Landestheater: 1919 wurde es aus dem Privatvermögen des Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha auf den Freistaat Coburg übertragen. In der Folge verpflichtete sich die Stadt Coburg, den Spielbetrieb unter der Bezeichnung Coburgisches Landestheater fortzuführen. Als sich im darauffolgenden Jahr zum 1. Juli 1920 der Freistaat Coburg dem Freistaat Bayern anschloss, akzeptierte letzterer eine 40-prozentige Mitfinanzierung und gab eine bis heute gültige Bestandsgarantie. Das seither als Landestheater Coburg bezeichnete Haus gilt als drittes bayerisches Staatstheater. Unter seinem Dach sind drei Sparten (Oper/Operette, Schauspiel und Ballett) vereint. 488 Plätze stehen in normalen Zeiten zur Verfügung. Nach dem Vorbild des Londoner Globe Theatre soll für die Dauer einer anstehenden Generalsanierung eine permanente Ersatzspielstätte geschaffen werden.
Residenztheater und Bayerische Staatsoper in München waren übrigens die beiden ersten bayerischen Staatstheater. Nach dem Landestheater Coburg folgten noch 1937 das Gärtnerplatztheater in München sowie 2005 das Staatstheater Nürnberg (ehemals Städtische Bühnen Nürnberg) und 2018 das Staatstheater Augsburg (ehemals Theater Augsburg).
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