Schloss Ellingen in Altmühlfranken ist ein Juwel des Barock. Die Stadt Ellingen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) hat keine 4.000 Einwohner, war aber einmal überaus wichtig als Residenz des Landkomturs der Ballei Franken des Deutschen Ordens. Der Orden war hier seit 1216 ansässig. Die Ballei Franken galt als die mächtigste innerhalb des regionalen Geflechts des einst zur Errettung des Heiligen Landes gegründeten Ritterordens.
Die heutige Schlossanlage in Ellingen entstand ab 1708 bis etwa 1760. An Raumausstattungen mit Stuckaturen, Wandverkleidungen und Möbeln wurde noch lange weitergearbeitet; sie zählen zu den bedeutendsten Kunstwerken des Klassizismus in Bayern.
1789 wurde der Sitz der Ballei nach Mergentheim im Taubertal verlegt. Die Besitzungen in Ellingen fielen im Zuge der Säkularisation, also bei der Auflösung der kirchlichen Herrschaftsbereiche nach der Einnahme der deutschen Lande durch Napoleon Bonaparte, an die bayerische Krone. König Max I. Joseph von Bayern übergab die Ellinger Güter 1815 seinem verdienten Feldmarschall Carl Philipp Fürst von Wrede. 1939 verkaufte die Fürstenfamilie Schloss, Kirche, Reithalle und Park dem Land Bayern; die Nebengebäude blieben in ihrem Besitz. Die Biere aus der Schlossbrauerei tragen heute noch den Namen „Fürst Carl“.
Die Bayerische Schlösserverwaltung bietet täglich stündliche Führungen, in deren Rahmen Schloss Ellingen besichtigt werden kann. Die Öffnungszeiten sind täglich außer montags (wohl aber feiertags) von April bis September von 9 bis 18 Uhr und von Oktober bis März von 10 bis 16 Uhr. Der Schlosspark kann ganzjährig ohne Beschränkung besucht werden.