Die Ruine Schönrain ist ein herrliches Wanderziel (Fahrweg nur für Berechtigte!) auf einer Anhöhe auf linksmainischer Seite zwischen Gemünden und Lohr. Start an der Einmündung ins Ziegelbachtal Richtung Halsbach unterhalb der Schnellbahnbrücke „Nantenbacher Kurve”.
Die heilige Lioba soll hier um 750 ein Kloster gegründet haben. 1080, wenige Jahre nach dem Gang Kaiser Heinrichs IV. nach Canossa, schenkten die Ludowinger Schönrain samt zwei Mühlen und ihrem Gut zu Wiesenfeld der Abtei Hirsau. Es folgte eine blühende benediktinische Zeit. 1525 zerstörte der Bildhäuser Haufen auf seinem Weg nach Würzburg Schönrain teilweise; 60 Burgen und 20 Klöster nahmen in Mainfranken beim Bauernaufstand großen Schaden.
Die Grafen von Rieneck bauten Schönrain als schlossähnliches Verwaltungs- und Wohngebäude wieder auf. Dieses diente nach dem Tod des letzten Grafen dessen Frau Margaretha von 1559 bis 1574 als Witwensitz. 1601 fiel das Anwesen an das Hochstift Würzburg. Von 1685 bis 1818 „residierten“ hier Forstbedienstete . Danach verfielen die Gebäude. Ein Freundeskreis an Geschichtsinteressierten engagiert sich jetzt für den Erhalt – ebenso Naturschützer; beispielsweise nisten in den Kellergewölben seltene Fledermausarten.
Fotos: B. Schneider