Heute großes Schneewittchenfest in Lohr a. Main auf dem Freibadparkplatz hinter der Stadthalle. Anlass für das Megaereignis für Jung und Alt mit sage und schreibe drei Hüpfburgen, Bungee Jumping, Bull Riding, Food Trucks und vielem mehr: 1725 erblickte Maria Sophia Margaretha Catharina Freifräulein von Erthal im Lohrer Schloss das Licht der Welt. Sie könnte das legendäre Schneewittchen aus Grimms Märchen gewesen sein. Zumindest gab‘s im elterlichen Haushalt einen sprechenden Spiegel – hergestellt in der kurmainzischen Spiegelmanufaktur, deren Direktor ihr Vater war. Über ihre Stiefmutter heißt es in den Lohrer Pfarrmatrikeln, dass diese „ein garstig Weib“ gewesen sein soll.
Damit dem schönen Kind nicht 300 Jahre nach seiner Geburt noch ein Unheil widerfährt, ist Polizeischutz vor Ort; die Ordnungshüter haben für ihre Dienstwagen das gleiche Farbkonzept, wie es die Zeichner von Walt Disney für den gleichnamigen Trickfilm schon in den 1930er-Jahren ersonnen: vorwiegend blau und gelb.

Rettungssanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes gab es im 18. Jahrhundert noch nicht. Die hätten den Zwergen zeigen können, wie man eine Person liegend sicher transportieren kann. Den kleinen Bergleuten ist ja leider – oder letztlich zum Glück – Schneewittchen im gläsernen Sarg entglitten, sodass das Mädchen auf dem Boden aufschlug. Aber so fiel ihm der im Halse steckende Apfelputz heraus. Demjenigen, der nun bereit stand, schenkte es sein Herz. Wer sich zum Prinzen berufen fühlt, kann sich auf dem Jubiläumsfest mit Schneewittchen fotografieren lassen … Auf geht‘s!



| Fotos: B. Schneider

