Sanfter Tourismus zeichnet die lauschigen Weinorte entlang des Mainradwegs unterhalb von Schweinfurt bis zur Mainschleife bei Volkach aus: ein Weinparadies.
Wer von den Höhen des Steigerwalds herkommt, kann gleich an mehreren Stellen romantisch per Fähre übersetzen; die schönste Kulisse hierfür bietet wohl das Kloster St. Ludwig bei Wipfeld.
Vom ehemaligen Zehnthof aus der Zeit des berühmten Würzburger Fürstbischofs Julius Echter am Marktplatz führt der bequem mit nur leichtem Schuhwerk zu gehende Zehntgraf-Rundweg durch die gleichnamige Weinlage – stets den Blick zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer gerichtet. Es wirkt, als würde rund herum nur Messwein gedeihen … Doch schließt sich im Nachbarort Obereisenheim die „Höll” an.
Bunt leuchten die Wiesen in Untereisenheim am Fuß der Weinberge. Da schmiegt sich Weingut Hirn in die Landschaft – bekannt für seinen ökologischen Anbau und noch mehr für seine ausgefallene Architektur im Stil des im Jahr 2000 verstorbenen Friedensreich Hundertwasser. Winzer Matthias Hirn ließ sich von dessen Kunst der abgerundeten Ecken und Kanten sowie der kontrastreichen Farben inspirieren. 1998 begann er zu planen. Die Entwürfe vollendete der Architekt Heinz M. Springmann (Plochingen/Esslingen), der schon einige Projekte mit Hundertwasser selbst verwirklicht hatte.
Seit 2003 ist das Hirn‘sche Weinparadies mit heckenwirtschaftsähnlicher (feiner, aber bodenständiger) Gastronomie eröffnet und wächst zusehends. Für die Einkehr ist es ratsam, auf Schusters Rappen anzureiten, denn jeder der erhältlichen Schoppen hat es verdient, probiert zu werden. Alleinstellungsmerkmal bei den Speisen ist der Quittenburger.
| Fotos: B. Schneider