Das zweite Jahr in Folge kann 2021 die traditionelle Karfreitagsprozession in Lohr a. Main pandemiebedingt nicht stattfinden. Die Pfarreiengemeinschaft „12 Apostel am Tor zum Spessart“ und der Förderkreis Lohrer Karfreitagsprozession sorgen jedoch für ein Alternativangebot: Die Gläubigen sollen selbstständig einen Passionsweg gehen können. Dazu werden für die Zeit von Palmsonntag bis Karfreitag (28. März bis 2. April) Stationen durch die Innenstadt und hinaus in einige Stadtteile gestaltet – mit Figuren der im 17. Jahrhundert schon eingeführten Prozession.
Plakate und Hinweistafeln weisen den Weg: Evangelische Auferstehungskirche (Das letzte Abendmahl), Seniorenzentrum St. Martin (Jesus am Ölberg), Filialkirche St. Peter und Paul in Wombach (Gefangenahme), Pfarrkirche St. Josef in Sendelbach (Verspottung), Pfarrkirche St. Bonifatius in Sackenbach (Geißelung), Pfarrkirche St. Pius in der Lindigsiedlung (Kreuzschlepper), Altes Rathaus in der Fußgängerzone (Ecce homo und Kleiderberaubung), Fischerhaus an der Großen Kirchgasse (Das Kreuz unserer Zeit), Stadtpfarrkirche St. Michael (Heiliges Kreuz und Zeichen des Jona) sowie Kapuzinerkirche (Pieta). „Wir verfassen kurze Impulse und Anregungen zum Nachdenken zu jeder Station“, hat leitender Pfarrer Sven Johannsen angekündigt. Und geplant ist, sofern die aktuellen Infektionsschutzregeln dies zulassen, am Abend des Karfreitags um 18 Uhr auf dem Kirchplatz in der Altstadt eine Andacht in Anlehnung an den hier sonst üblichen Abschluss der Prozession. In den Jahren vor Corona gab es an dieser Stelle oft sogar einen bischöflichen Segen für die Tausenden Teilnehmer, damit sie das Kreuz beziehungsweise die Kreuze unserer Zeit (er-)tragen können.
| Fotos (aus dem Jahr 2019): B. Schneider