„Unter unserem Himmel” im Bayerischen Fernsehen
Die aus Sommerach stammende Regisseurin Hiltrud Reiter ist stolz auf Schönheit und Genüsse ihrer fränkischen Heimat. Das zeigt sie einmal mehr am Sonntag, 2. Juni 2019, um 19:15 Uhr im Bayerischen Fernsehen in der Reihe „Unter unserem Himmel“. Auch wenn Schnuppern und Schmecken bei diesem Medium außen vor sind, macht sie wahrhaft Appetit auf „Kräuter und Gewürze in Franken“. Dafür glitt Kameramann Tino Müller mit der Linse über Felder und Wiesen, tauchte ein ins Blütenmeer und guckte in Pfannen und Töpfe.
Für jeden Zweck ist ein Kraut gewachsen: Ob frisch oder getrocknet, ob Halm, Stängel, Blättchen oder Blüte – Kräuter verleihen den Speisen das gewisse Etwas, sie regen die Sinne an und ihre ätherischen Öle wirken sich positiv auf Verdauung und Gesundheit aus. Auch die heimischen Gärten und Fluren haben eine große Auswahl davon zu bieten. Als „Gartenfräulein“ lässt die junge Würzburger Bloggerin Silvia Appel ihre bis nach Hamburg und darüber hinaus reichende Fangemeinde Anteil haben an ihren Entdeckungen.
Der Tisch der Natur ist reich gedeckt. Aber: „Die meisten Leute würden an der vollen Wiese verhungern“, mutmaßt ein Teilnehmer einer Kräuterwanderung an der Mainschleife unter Anleitung von Sabine Blass und Petra Uhl. Er glaubt, dass man 90 Prozent der Pflanzen genießen könne – sogar die Klette. Das beweist die Biologin Kornelia Martini von der Veitshöchheimer Landesanstalt für Wein- und Gartenbau einer wissbegierigen Gruppe, mit der sie sich rund um die ehemalige Kartause Tückelhausen im Ochsenfurter Gau auf „Nahrungssuche“ begibt; die Funde verarbeiten sie gleich zu echten Leckereien wie beispielsweise zu einem Gierschblootz. Für eine „Geschmacksexplosion“ sorgt der frühere Sternekoch Ingo Holland in Klingenberg in seiner Gewürzmanufaktur. Im nahen Mönchberg hat der 28-jährige Landwirt Marcus Link seinen 150-Hektar-Hof ganz auf die biologische Erzeugung von Kümmel, Anis, Fenchel & Co. umgestellt. Der Kräuterbetrieb Heinrich Böhm in Schwebheim bei Schweinfurt hat da ein paar Jahrzehnte Vorsprung.
Schon immer sei das milde Klima am Main für Sonderkulturen genutzt worden, berichtet Hiltrud Reiter. Jetzt sind Gewürze, Wild- und Heilpflanzen aus der Region so richtig auf dem Vormarsch – zur kulinarischen und medizinischen Anwendung. Bis zu 77 unterschiedliche Pflanzen binden fromme Frauen in die Würz- oder Weihebüschel fürs Maria-Himmelfahrt-Fest, dass Krankheit und Unheil von Haus und Hof fernbleiben.