Beeindruckendes Gesamtwerk des zu früh aus dem Leben gerissenen Roland Schaller

Roland Schaller Ende 2017. | Foto: B. Schneider

Dem Zeichner, Maler und zuletzt vermehrt bildhauerisch tätigen Roland Schaller ist derzeit eine Ausstellung in der Alten Turnhalle in Lohr a. Main gewidmet. „Zum Schluss“ bedeutet, dass der international anerkannte Künstler nicht mehr lebt: Anfang November 2021 ist er bei einem Verkehrsunfall gestorben.

„Beeindruckendes Gesamtwerk des zu früh aus dem Leben gerissenen Roland Schaller“ weiterlesen

Sams’ Papa ist ein waschechter Franke: wendig, witzig und nur selten widersprüchlich

Das Sams auf der Blumenwiese. | Foto: B. Schneider

Die Schlussrunde für die ohnehin verlängerte Paul-Maar-Ausstellung in der Villa Dessauer in Bamberg ist eingeläutet. Die Schau endet am nächsten Sonntag, 24. April 2022. Unter dem Titel „Mehr als das Sams“ würdigt die Stadt Bamberg in ihrer Galerie den berühmten Einwohner schon seit kurz vor Weihnachten 2021 mit einer umfassenden Darstellung seines Werks. Der Kinderbuchautor und Illustrator wird heuer im Dezember 85 Jahre alt.

„Sams’ Papa ist ein waschechter Franke: wendig, witzig und nur selten widersprüchlich“ weiterlesen

Einheit von Geist und Kleid: Trachtenmuseum gewährt Einblick ins katholische Landleben

Marientaler der Marienbildmädchen. | Foto: B. Schneider

Seit genau 50 Jahren präsentiert die Stadt Ochsenfurt ihre wertvolle Trachtensammlung in einem von dem fürstbischöflichen Baumeister Joseph Greissing 1717 errichteten barocken Bürgerhaus vis-à-vis dem einstigen Spital, dem möglicherweise künftigen Kunst- und Kulturzentrum. Die Bezeichnung Trachtenmuseum erlangte die sich über drei Stockwerke erstreckende Ausstellung 1991 dank eines präzisen volkskundlichen Konzepts. Von Ostern bis Allerheiligen ist es samstags sowie sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet – für Kinder sogar bei freiem Eintritt. Samt und Seide, Pailletten und Brokat sind eine Augenweide. Farben und Materialien verraten zudem eine Menge über Land und Leute, denn Geist und Kleid bildeten eine Einheit: Nur die katholische bäuerliche Bevölkerung trug Tracht.

Trachtenmuseum in der Ochsenfurter Spitalgasse 13.
Trachtenmuseum in der Ochsenfurter Spitalgasse 13.
„Einheit von Geist und Kleid: Trachtenmuseum gewährt Einblick ins katholische Landleben“ weiterlesen

Stationenweg als Ersatz für die Karfreitagsprozession

Kreuzschlepper | Foto: B. Schneider

Die Lohrer Karfreitagsprozession, die normalerweise von Tausenden Menschen aus der weiten Umgebung an den Straßenrändern verfolgt wird, fällt auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie aus. „Sicherheit geht vor!“, haben die Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft 12 Apostel am Tor zum Spessart und des sich für den Erhalt der seit rund 400 Jahren stattfindenden Glaubensdemonstration einsetzenden Fördervereins entschieden.

„Stationenweg als Ersatz für die Karfreitagsprozession“ weiterlesen

Überhaupt kein (gott-)verlassener Ort

In der Regel ist die Alte Schutzengelkirche verschlossen. Nach drinnen zu blicken, ermöglicht jetzt immer und (fast) von überall ein virtueller Rundgang im Internet.

Wo die Schondra in die Fränkische Saale fließt, ist Gräfendorf: 700 Einwohner – 3 Kirchen; die größte und modernste aus den Jahren 1966 und 1967 dient der katholischen Bevölkerung für Messfeiern und Andachten. Als Erstes hatten sich die evangelischen Mitchristen 1956 ein eigenes Gotteshaus errichtet. Die ursprüngliche Simultankirche von 1868/69 erfüllt aktuell keine Aufgabe. Aber für Johannes Sitter und zahlreiche Gleichgesinnte ist der verwaiste Sandsteinbau alles andere als ein „Lost Place“, wie derlei Leerstandsimmobilien in einschlägigen Kreisen charakterisiert werden. Als Kassier und Projektleiter des Fördervereins Alte Schutzengelkirche hat Sitter über 18 000 Euro Bundesmittel aus einem mit dem Begriff „Kirchturmdenken“ überschriebenen Soforthilfeprogramm akquiriert, dank denen jederzeit ein fundiert erläuterter Einblick möglich ist – trotz üblicherweise verschlossener Tür.

„Überhaupt kein (gott-)verlassener Ort“ weiterlesen

Tierisch gut: Last- Reit- und Zugtiere im Spessart

Das Spessartmuseum in Lohr a. Main ist an beiden Weihnachtsfeiertagen geöffnet ~ auch an Silvester, Neujahr und Dreikönig. Zu sehen ist außer der Dauer- eine tierisch gute neue Sonderausstellung. Zwar gilt für die Gäste weiterhin, dass sie in allen Räumen des Lohrer Schlosses FFP2-Masken tragen und grundsätzlich 2G+ nachweisen müssen. Jedoch wird neuerdings auch ein Schnelltest anerkannt, wenn die Besucher:innen ihn mit dem mitgebrachten Material im Beisein des Kassenpersonals machen.

„Tierisch gut: Last- Reit- und Zugtiere im Spessart“ weiterlesen

Franziskanische Impulse

In Sandstein gemeißelte Erklärung für den „Weg der Tränen“.

… auf dem neu erschlossenen Nonnenpfad und am Ziel im Kloster Schönau.

Es herrscht Aufbruchstimmung im Franziskaner-Minoritenkloster Schönau bei Gemünden: Die Hausgemeinschaft ist mit vier Patres und einem Frater so stark wie lange nicht, sodass die Ordensleute die Vielfalt ihres Angebots ausweiteten, den Menschen der Region bei Lebens- und Glaubensfragen zur Seite zu stehen. Und der Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau e. V. konnte bei den diesjährigen Vorstandswahlen seine Führungsriege verjüngen. Vorsitzender Dr. Gerhard Köhler hat zuletzt viel Energie darauf verwandt, den Nonnenpfad neu zu erschließen. Das ist ein historischer Wanderweg, der vom Tal der Sinn in das der Fränkischen Saale führt. Auf der rund sieben Kilometer langen Tour sind annähernd 270 Höhenmeter zu bewältigen. Franziskaner und Förderer laden wortwörtlich dazu ein, sich aufzumachen. 

„Franziskanische Impulse“ weiterlesen

Pracht und Glaube im Aschaffenburger Stiftsmuseum

Dr. Thomas Schauerte vermutet, dass das Aschaffenburger Tafelbild aus dem 13. Jahrhundert, das 1986 auf der Rückseite einer Bodendiele entdeckt wurde, einst Teil des Hochaltars der Stiftkirche St. Peter und Alexander war.

Thomas Schauerte, seit zweieinhalb Jahren Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg und damit auch Leiter des Stiftsmuseums, stapelt erst einmal tief: „Das Hochstift Mainz, dessen größtes geschlossenes Gebiet sich am und im Spessart erstreckte, war wirtschaftlich keines der reichsten Bistümer in Deutschland.“ Dann schiebt der promovierte Kunsthistoriker nach: „Aber die hiesigen Erzbischöfe waren politisch und geistlich sehr einflussreich.“ So häuften sie in ihrer Nebenresidenz Aschaffenburg, wo sie als Vorsitzende des Stiftskapitels fungierten, einzigartige Schätze an. Diese sakrale Kunst aus dem 13. bis 19. Jahrhundert kann in einer stimmig gegliederten Dauerausstellung täglich außer montags besichtigt werden; einzelne Stücke sind zu besonderen Gelegenheiten noch in liturgischem Gebrauch. 

„Pracht und Glaube im Aschaffenburger Stiftsmuseum“ weiterlesen