Am Rand der Altstadt von Lohr a. Main werden auf dem Areal der ehemaligen Brauerei ein Einkaufsmarkt sowie Seniorenwohnungen und ein sogenanntes Boardinghouse (Hotelzimmer für Dauergäste) errichtet. Wegen der Großbaustelle kann der innerstädtische Verkehrsring nicht durchgängig befahren werden. Wer von auswärts am Karfreitag bei der um 10:30 Uhr beginnenden Prozession dabei sein möchte, tut gut daran, einen Zeitpuffer einzuplanen, um sich zu orientieren.
Die Straßensperrung hat auch Auswirkungen auf die Karfreitagsprozession selbst; sie muss einen anderen Weg als üblich nehmen: Von der Stadtpfarrkirche St. Michael geht es zum Stadtturm, durch das malerische Mainviertel um den Kirchenhügel herum, weiter entlang des Werks I der Firma Rexroth, den „Krankenhausrempel“ hinauf, vorbei am Schloss und schließlich über die Hauptstraße (Fußgängerzone) zurück. Auf dem Kirchplatz erhalten die Teilnehmer gegen 12:00 Uhr den Schlusssegen.
Die Karfreitagsprozession in Lohr war im 17. Jahrhundert im Zuge der Gegenreformation eingeführt worden, um mittels lebensgroßen Figuren ursprünglich die ganze Heilsgeschichte darzustellen. Heute zeigt sie ausschließlich das Leiden und Sterben Christi. Sie gilt in Deutschland als die größte derartige Bildprozession.