Zum 375. Mal jährt sich am 15. März 2025 die Grundsteinlegung für die Kirche des Kapuzinerklosters in Lohr a. Main. Fertig wurde sie erst 15 Jahre später: 1665. Im Gegensatz zur Stadtpfarrkirche St. Michael mit ihrem mächtigen 75 Meter hohen Glockenturm verfügt die Klosterkirche nur über ein Türmchen in Form eines Dachreiters.
Das Gotteshaus ist dem Ziehvater Jesu, dem heiligen Joseph, geweiht. Über dem Portal begrüßt allerdings der Bischof Nikolaus aus rotem Buntsandstein die Besucher.
Die Kapuziner lösten einst die Jesuiten ab, die in Lohr Anfang des 17. Jahrhunderts die Gegenreformation vollzogen. Auf diesen Orden geht vermutlich die heute noch lebendige Tradition der Lohrer Karfreitagsprozession zurück. Die wertvollen Prozessionsfiguren werden seit einigen Jahren in der Klosterkirche aufbewahrt; zuvor befanden sie sich stets in Privathaushalten, in denen der Obermeister der jeweils zuständigen Berufsgruppen – beispielsweise die Schuhmacher und Wagner für die Geißelung sowie die Maurer und Zimmerleute für die Kreuzigung.









Die Kapuziner von Mariabuchen feierten in der Klosterkirche in Lohr an den Werktagen immer morgens um 8 Uhr einen Gottesdienst. Seit die Wallfahrt von polnischen Franziskanerminoriten betreut wird, ist dies Vergangenheit.
| Fotos: B. Schneider