Kreuzberg mit weißer Kuppe

Der Schnee ist gut acht Tage vor Weihnachten auch in den Landen um den Main angekommen. Am Vormittag des dritten Advent war die Welt innerhalb einer halben Stunde fein gezuckert. Den ersten Schnee dieses Winters 2018/19 in der Region gab es genau eine Woche zuvor auf dem heiligen Berg der Franken, auf dem Kreuzberg in der Rhön. Am folgenden Dienstag hätte man hier ein Jubiläum feiern können … 

Vor 60 Jahren, am 4. Dezember 1958, lief der Blicklift als erster eines später auf vier Lifte erweiterten Betriebs. Otto Willert, der mit Pioniergeist, technischem Geschick und Investitionen den Alpinen Skisport am Kreuzberg etablierte, war am 27. November 2018 93-jährig verstorben; am 8. Dezember 2018 wurde er unter großer Anteilnahme in seinem Wohnort Neuendorf (zwischen Gemünden und Lohr) zu Grabe getragen. 

Thomas Fuß hat die Anlagen seit 1986 gepachtet. Er ist vorbereitet auf die neue Saison. 

Bei der niedrigen Schneeauflage bereiten vor allem Wanderungen rund um den 927,8 Meter hohen Gipfel großen Spaß. Viele Besucher gehen allerdings nur bis zur bekannten Kreuzigungsgruppe, erreichen oft gar nicht das 2014 aus einem Lärchenstamm und Stahl gefertigte, 30 Meter aufragende Kreuz hinter den Kreuzen. 

Für die Anstrengung darf man sich dann auch guten Gewissens belohnen. Auf ein „Gasthaus zum harten Herzen” trifft man zum Glück nur in der Krippe in der Klosterkirche: Der Wirt jagt die sichtlich schwangere Maria und den Josef auf der Suche nach einer Herberge davon. 

Anders ist die Wirklichkeit bei den Franziskanern auf dem Berg. Ihr Motto: Glauben und genießen! In ihrer Schänke sind Pilger und Bierselige willkommen. Doch aufgepasst: Weil der Ansturm der Gäste im sonnigen Sommer 2018 so riesig war, gönnt die Geschäftsleitung ihren Mitarbeitern zur Erholung nun im Winter nach der obligatorischen Schließzeit im November eine weitere, und zwar vom 7. bis 16. Januar 2019. Ansonsten ist die Wirtschaft täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. 

Fotos: B. Schneider

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