Hochwasser bringt Schneewittchen in Bedrängnis

Schneewittchen auf der Kaibach-Terrasse in Lohr. | Foto: B. Schneider

Schneewittchen bekommt kalte Füße – nicht weil die böse Stiefmutter nach drei Attentaten mit Gürtel, Kamm und Apfel gar noch ein viertes verüben würde. Vielmehr haben die Regenfälle vom Wochenende (16./17.3.2019) die  Flüsschen im Spessart anschwellen lassen. So auch den Kaibach, wie der Rechtenbach ab der Lohrer Stadtgrenze heißt. (In Franken wechseln Bäche im Übrigen auch ihr Geschlecht; der Volksmund bezeichnet den Kaibach als „die“ Käbich.)

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Ein Ordensmann weist den Weg

Schneegestöber an der Wallfahrtskirche von Kälberau zeugt davon, dass die Kirchenpatronin zur Recht Maria zum rauen Wind genannt wird. | Foto: B. Schneider

Es war ein Fasttag, als wir uns kennenlernten. Trotzdem oder gerade deshalb merkte ich schnell: Der Mann versteht zu genießen mit Augen und Ohren, Nase und Gaumen – in Maßen; jedenfalls muss sein Habit nichts kaschieren. 

In den vergangenen zwölf Jahren war er nach Rom in die Leitung seines Ordens berufen und von dort immer wieder weltweit unterwegs. Wenn ihm allerdings jemand fränkische (Brat-)Würste brachte, ging ihm das Herz auf. Die schmecken nach Heimat und nach wunderbaren Erinnerungen.

Seine Wurzeln hat der Frater in Kahl am Main. Er ist sich bewusst, dass sich bei jedem seiner seltenen Besuche der Kahlgrund etwas mehr gewandelt hat. Konstanten sind für ihn unter anderem die Wallfahrtskirche in Kälberau sowie der von hier gut zu erreichende Ludwigsturm auf dem Hahnenkamm, dem Alzenauer Hausberg. Er nennt ferner die Lourdesgrotte in Hohl, wo die Menschen der ganzen Umgebung im Mai zu Ehren der heilbringenden Gottesmutter ein Fest mit Lichterprozession, Kreuzwegandacht und Hochamt feiern. Schöllkrippen gilt ihm als eine der schönsten Gemeinden im Tal der Kahl. Wenn die Sonne sengt, bietet das Blätterdach im Wiesener Forst Schatten bei Wanderungen rund um die beiden Quellen des Spessartflüsschens, das sein Wasser an den mit 102 Metern über Normalnull tiefsten Punkt Bayerns schafft. Vor der Heimkehr gönnt der Ordensmann sich gerne noch in Kleinkahl bei der „Käslies“ einen Handkäs; ein Klacks Sauerrahm macht diesen besonders. – Gute Empfehlungen?            bs

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Faschingskrapfen am liebsten mit Hiffenmarkfüllung

Hiffemarkkrapfen | Foto: B. Schneider

Lustig ist die Fasenacht, wenn die Mutter Krapfen backt! – So geht ein alter Kinderreim. Krapfen, Kräppel, Berliner (oder wie die Kalorienbomben sonst noch genannt werden) sind so sehr gefragt wie nie zuvor – und das nicht nur an Fasching beziehungsweise Karneval. Die Bäcker kommen vielerorts mit der Produktion nicht hinterher. Ziemlich verrückt: Während es immer als übler Scherz galt, ins Schmalzgebäck eine Ladung Senf zu spritzen, kennen die Geschmacksverirrungen aktuell kaum Grenzen; ein absoluter Renner dieser Fastnachtssession ist der mit Leberkäse belegte Hefeklops. In Franken schwören die Leckermäuler allerdings auf die traditionelle Füllung mit dem echten Maintal-Hiffenmark. Und natürlich selbstgemacht.

Seit 100 Jahren finden Menschen hoch über Rothenfels Glaubensimpulse und Orientierung

Die Burg Rothenfels krönt quasi die kleinste Stadt Bayerns mit ihrem mittelalterlich geprägten Ortsbild. | Foto: B. Schneider

Beim Stichwort „Rothenfels“ spielt sich Kopfkino ab. Wichtigstes Motiv: die gleichnamige Burg, die auf standsteinrotem Fels aufragt über der am Main auf halber Strecke zwischen Lohr und Marktheidenfeld gelegenen und mit gut 1.000 Einwohnern kleinsten Stadt Bayerns. Vor genau 100 Jahren erwarb der katholische Jugendverband Quickborn die damals stark sanierungsbedürftige Anlage und machte sie zum deutschlandweiten Treffpunkt einer richtungsweisenden christlichen Bewegung ohne Gemeinde- und Diözesangrenzen; deren Ideale schlugen sich unter anderem in den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils nieder. Die heute Verantwortlichen zeigen sich überzeugt, dass die Bildungsstätte auch künftig unvermindert stark gefragt sein wird, weil man hier eben nicht jedem Trend nachhechelt.

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Sinfonieorchester Con Brio gibt Konzerte in Hammelburg, Bad Kissingen und Würzburg

Das fränkische Sinfonieorchester Con Brio unter der Leitung von Gert Feser. | Foto: B. Schneide

Seit einer Menschengeneration, seit gut 30 Jahren, erfreut das in Würzburg beheimatete Sinfonieorchester Con Brio sein Publikum mit glanzvollen Darbietungen. Im Frühjahr 2019 stehen das 1887 uraufgeführte Konzert für Violine, Violincello und Orchester a-moll op. 102 von Johannes Brahms sowie die vier Jahre frühere Sinfonie Nr. 6 A-Dur von Anton Bruckner auf dem Programm; über Letztere heißt es, dass man beim Hören der Musik die germanische Sagenwelt vorüberziehen sehe. Premiere feierte Con Brio mit diesen Kompositionen am 10.02. zum Abschluss eines Probenwochenendes in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg. Weitere Auftritte folgen am 15.02. im Bad Kissinger Regentenbau und am 16.02. in der Musikhochschule Würzburg . Beim Brahms-Konzert agieren die Geschwister Cornelia (*1995) und Christian (*1993) Emmert als Solisten.

Den Klangkörper aus über 70 hervorragend ausgebildeten Laienmusikern aus dem main- und tauberfränkischen Raum leitet seit seiner Gründung 1988 der Arzt und ehemalige Professor für Musiktherapie an der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt Gert Feser.

Ein neues Repertoire will Con Brio im Sommerkonzert am 20.07.2019 in der Würzburger Hochschule für Musik spielen. Mehr unter www.conbrio-wuerzburg.de.

Künstler Roland Schaller möchte Mopper & Schnüdel ein Denkmal setzen

Mopper & Schnüdel in einer Darstellung des Lohrer Künstlers Roland Schaller. | Foto: B. Schneider

Mopper & Schnüdel – die beiden Begriffe stehen in der Spessartstadt Lohr a. Main für hier Geborene und für Zugezogene. Erstere konnten, seit im Jahr 2004 der Kreistag Main-Spessart entschied, die Entbindungsstation im Lohrer Krankenhaus zu schließen, nur noch durch Hausgeburten dazukommen. Jedenfalls schrumpft die Zahl der echten Mopper besorgniserregend – einmal abgesehen davon, dass sich die Faschingsgruppe der Kolpingsfamilie Lohr „Die Mopper“ nennt und deren Auflösung nicht zu erwarten ist.

Roland Schaller, der in Lohr daheim ist und als Kunstschaffender schon manchen internationalen Erfolg verbuchen konnte, versucht gerade, das Ratsgremium seiner Heimatstadt zu überzeugen, Mopper & Schnüdel im Stadtbild sichtbar werden, also seinen Entwurf einer entsprechenden Skulptur in Bronze umsetzen zu lassen. Die von ihm modellierten Figuren machen deutlich, dass die Spitznamen für die unterschiedlichen Bewohner Lohrs sich ableiten von der in den Dickdarm gefüllten Griebenblutwurst (Mopper), die auf beiden Seiten verschnürt wird (Schnüdel); dem Hund bleibt immerhin noch der Wurstzipfel.

Wer den Künstler in seinem Vorhaben bestärken möchte, kann ihm Unterstützung zusichern unter info@roland-schaller.de. | Foto: B. Schneider

Offener Umgang mit Tod und Trauer

Nicht bloß das Wetter hinkt in diesem Winterhalbjahr etwas hinterher. Auch scheint es, dass die Zahl der Todesfälle, die sich üblicherweise im trüben November häufen, diesmal – mit vier- bis sechswöchiger Verspätung – seit Weihnachten stark gestiegen sind. Was kann Angehörige trösten? Oft gar nichts oder nicht viel. Der Verlust schmerzt und lässt sich in der Regel nur langsam „verarbeiten“. Viele bleiben lange sprachlos. Über das Sterben, den Tod und die Trauer zu reden, ist in unserer Gesellschaft schwierig und folglich nicht alltäglich. Diesem „Tabuthema“ nähert sich auf humorvoll-nachdenkliche Weise eine Karikaturenausstellung mit dem Titel „Sie hat der Himmel geschickt“, die seit 12.01.2019 und noch bis 24.02.2019 in Marktheidenfeld im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus in der Untertorstraße 6 zu sehen ist. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr und Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für das Kinderhospiz Sternenzelt Marktheidenfeld werden gerne angenommen.

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Ski-Jubiläum auf dem Kreuzberg: 60 Jahre alpiner Wintersport mitten in Deutschland

Thomas Fuß betreibt als Pächter die Kreuzbergskilifte seit 1986. Die Anlagen wartet er mit größter Sorgfalt. | Foto: B. Schneider

Die Skisaison 2019 hat in der bayerischen Rhön am dritten Januar-Wochenende begonnen – unmittelbar nach der zweiten Schließzeit dieses Winterhalbjahrs in der viel besuchten Klostergaststätte auf dem Kreuzberg. Kurzum: Lifte und Gerstensaft laufen auf dem heiligen Berg der Franken! Jetzt kann man prüfen, was eingetroffen ist von dem, das die „Macher” hier oben rund fünf Wochen zuvor schon vermuteten, erwarteten und erhofften. Die nachfolgenden Informationen wurden Mitte Dezember recherchiert und niedergeschrieben.

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