Der Schnee ist gut acht Tage vor Weihnachten auch in den Landen um den Main angekommen. Am Vormittag des dritten Advent war die Welt innerhalb einer halben Stunde fein gezuckert. Den ersten Schnee dieses Winters 2018/19 in der Region gab es genau eine Woche zuvor auf dem heiligen Berg der Franken, auf dem Kreuzberg in der Rhön. Am folgenden Dienstag hätte man hier ein Jubiläum feiern können …
„Kreuzberg mit weißer Kuppe“ weiterlesenAltstadt von Bamberg seit 25 Jahren Weltkulturerbe
Der 11. Dezember ist offensichtlich so etwas wie der„Verkündigungstag“ bei der Deutschen UNESCO-Kommission. Gestern hat sie 18 Neuaufnahmen ins immaterielle Kulturerbe der Menschheit bekannt gegeben, wo bereits über 500 Formen gelistet sind. Explizit fränkisch sind dabei die Fürther Michaeliskirchweih („Kärwa“) sowie die Baumfelderwirtschaft und traditionelle Dörrobstherstellung im Steigerwald. In Franken wird natürlich auch das neu hinzugekommene Drechslerhandwerk betrieben, die Handwerksmüllerei in Wind- und Wassermühlensowie die Anlage und Pflege von Flechthecken. (Von unseren direkten Nachbarn im Südosten lassen wir uns gerne die Oberpfälzer Zoiglkultur gefallen.)
Genau 25 Jahre war gestern her, dass die UNESCO die Altstadtvon Bamberg zum Weltkulturerbe ausgerufen hat. Die Bamberger erinnerten heuer schon mit über 100 Veranstaltungen daran. Höhepunkt war nun ein Festakt mit Professorin Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der nationalen UNESCO-Kommission. Ende April 2019 soll schließlich ein Weltkulturerbezentrum eröffnet werden in der Bischofs- und Universitätsstadt, wo man selbstverständlich auch Denkmalpflege studieren kann.
„Altstadt von Bamberg seit 25 Jahren Weltkulturerbe“ weiterlesenDen Märchen der Brüder Grimm in der Altstadt von Lohr begegnen!

Welche ist die märchenhafteste Stadt des Universums? Lohr a. Main! Schneewittchen, das im hiesigen Schloss das Licht der Welt erblickt haben soll, ist hier allgegenwärtig. Kein Nikolaus und kein Christkind eröffneten den bis 16.12.2018 dauernden Weihnachtsmarkt, sondern die Schönste im ganzen Land. Sie schenkte einen selbstverständlich nach ihr benannten Glühwein aus.
Weitere mystische Personen werden am Mittwoch, 12.12.2018, ins Blickfeld rücken. Da gibt es eine kostenlose Stadtführung unter dem Motto: Den Märchen der Brüder Grimm in der Lohrer Altstadt begegnen! Lydia Schoentaube zitiert Passagen der berühmten Kinder- und Hausmärchen, und Bernhard Schneider verweist an entsprechenden Orten des Rundgangs auf historisch verbürgte Parallelen. Los geht’s um 16:00 Uhr am Märchenbrunnen auf dem Unteren Marktplatz.
„Den Märchen der Brüder Grimm in der Altstadt von Lohr begegnen!“ weiterlesenDeutschlands erstes Christbaumdorf


Der karge Boden ist der große Vorteil von Mittelsinn. Er bewirkt, dass alles Gehölz nur langsam wächst – also kurztriebig, gleichmäßig, dicht, robust, … So sollen idealerweise die Nadelbäume sein, die das bevorstehende Weihnachtsfest verschönern. Mittelsinn, mit gut 800 Einwohnern die kleinste der 40 selbständigen Gemeinden des Landkreises Main-Spessart, geografisch am Übergang zur Rhön, nennt sich „Deutschlands erstes Christbaumdorf“. „Erstes“ ist durchaus doppeldeutig zu verstehen: Die Mittelsinner fühlen sich als Pioniere einer lohnenden Geschäftsidee und sie streben nach der Marktführerschaft. Die einseitige Bewirtschaftung von etwa 250 Hektar wird allerdings auch kritisch beäugt.

Klingenberg – mit allen Sinnen
Klingenberger Wein wird im Mittelalter in einem Atemzug mit dem Würzburger genannt. Heute wohl mehr als damals gedeihen in dem nach Süden ausgerichteten Steilhang des Schlossbergs einige der besten deutschen Tropfen. „Des Winzers Gold“ – so lautet das Motto des erst kürzlich eröffneten „terroir f Churfranken“, einer Aussichtsplattform am fränkischen Rotweinwanderweg in den Sonnenterrassen des Bundsandsteins. Und im Atlas der insgesamt 100 bayerischen Genussorte ist das malerische, rund 6.500 Einwohner zählende Städtchen am Untermain seit heuer aus doppeltem Grund gelistet: Die gemeinsame Bewerbung von städtischem Weingut und Altem Gewürzamt war erfolgreich.
Start in eine lange Faschingssession
Am 11.11. beginnt der fränkische Fasching, die alemannische Fasnet, der rheinische Karneval, … Nach christlicher Vorstellung haben die Zahlen vor und nach der Elf besondere Symbolkraft; zum Beispiel zehn Gebote, zwölf Apostel. Die doppelte Elf aber – ein ideales Datum für das verruchte Treiben.
Letztlich war’s vor allem der Katholizismus, der die Narretei schon im Mittelalter befeuerte: Die Menschen dürfen sich zügellos zeigen, ehe sie in den Fastenzeiten – im Advent und von Aschermittwoch bis Karsamstag – zur strengen Mäßigung angehalten werden.
Dies und mehr bekommen Besucher des Deutschen Fastnachtmuseums in Kitzingen am Main erklärt. Die Pilgerstätte des Frohsinns befindet sich in der Luitpoldstraße, ist Dienstag bis Sonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Gebäudekomplex wurde jüngst um eine Akademie erweitert, um unter anderem den Nachwuchs für die Bütt auszubilden. Museumsleiterin Daniela Sandner (im Bild mit einer Allersberger Flecklashex) freut sich, melden zu können, dass trotz hoher Investitionen die Eintrittspreise unverändert bleiben. So zahlt eine ganze Familie 11,11 €.
Mehr übers Fastnachtmuseum unter
http://franken-ist-schoen.de/narrenmund-tut-wahrheit-kund-im-deutschen-fastnachtmuseum-in-kitzingen/#more-196
Festtagsschmaus statt Einheitsbrei
Noch können die Gänse fröhlich schnattern. Für viele von ihnen wird aber bald das letzte Stündlein schlagen. Zu Martini (11.11.) wartet das Bratrohr auf sie. Sie büßen, weil einst ihre Artgenossen den Schnabel nicht halten konnten. Als in Gallien stationierter römischer Offizier hatte sich Martinus mildtätig und gottgefällig gezeigt, hatte seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Nach seinem 25-jährigen Armeedienst wählte er ein bescheidenes Leben als Mönch. 371/372 wollte er sich dem Ruf auf den Bischofsstuhl von Tours entziehen und versteckte sich während der Wahl in einem Gänsestall. Doch das Federvieh verriet ihn. Chlodwig, der erste christliche Frankenkönig, erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige. Die nachfolgenden Karolinger dehnten ihre Macht so weit aus, dass Martin zum Patron Europas wurde. Wenn an seinem Gedenktag die drei Regierungspräsidenten von Unter-, Mittel- und Oberfranken seit 1985 alle Jahre den Frankenwürfel, die höchste Auszeichnung des Volksstamms, an im besten Sinne besonders wendige, witzige und widersprüchliche Personen verleihen, dann servieren sie den Geehrten stets einen Gänsebraten mit Blaukraut und Kartoffelklößen. Letztere zählen ebenso wie Bratwürste und Lebkuchen zu den „kanonisch-fränkischen Speisen“. In ihren historisch-kulturellen Kontext werden sie seit 18.10.2018 in den Blick genommen in den Museen im Alten Schloss in Neustadt an der Aisch. Diese Sonderausstellung über „Ernährung in Franken von der Antike bis zur Gegenwart“ ist überschrieben: „Festtagsschmaus und Einheitsbrei“. Sie läuft nur bis 11.11.2018. Die Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr. (Siehe: www.museen-im-alten-schloss.de.)
Fähr-Abschiedung der „Mittelrhein” nach knapp zweijährigem Einsatz auf dem Main
Samstag, 3. November 2018, 15:00 Uhr – letzte Fahrt der Fähre „Mittelrhein” zwischen den Gemündener Stadtteilen Langenprozelten und Hofstetten über den Main. Letzte Fahrt für heuer und überhaupt. Gemünden hat seit 31. Oktober 2018 wieder eine intakte Mainbrücke, nachdem die Vorgängerin nach 42 Jahren nicht mehr hatte ertüchtigt werden können und hatte abgerissen werden müssen. „Fähr-Abschiedung der „Mittelrhein” nach knapp zweijährigem Einsatz auf dem Main“ weiterlesen
Riesenholzpferd lockt zu „Troja“
Wer in Iphofen (Landkreis Kitzingen) im Knauf-Museum die 2018er Sonderausstellung „HeinrichSchliemann – Troja“ noch besuchen will, muss sich sputen. Sie endet am 4. November – ebenso wie die kleine Kabinettausstellung über die „Frauen des alten Amerika“.
Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr
Mit der Ernte von Äpfeln, Birnen und Quitten neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu. Damit ist auch eine Sonderschau im staatlichen Hofgarten der Würzburger Residenz abgeschlossen, die in diesem Sommer einen ganz außergewöhnlichen Bereich in den Mittelpunkt stellte: die Obstorangerie in Scherben.
Der Begriff Obstorangerie entstand im 18. Jahrhundert in Anlehnung an die übliche Orangerie. Als solche werden die Überwinterungshäuser für frostgefährdete Zitrusgewächse und andere Exoten bezeichnet, aber auch die Sammlung von solchen Pflanzen selbst. „Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr“ weiterlesen