Gräfin Luise empfängt Gäste im Graf-Luxburg-Museum in Schloss Aschach

Natürlich mit Maske streift Gräfin Luise von Luxburg in Pandemiezeiten durch die Räume von Schloss Aschach, dem einstigen Sommersitz ihrer Familie. In dem Anwesen, das die Luxburgs dem Bezirk Unterfranken vermachten, unterhält dieser insgesamt drei wieder regelmäßig geöffnete Museen: ein Rhöner Volkskundemuseum, ein Schulmuseum und vor allem das Graf-Luxburg-Museum, das Einblick gewährt in das vornehme Leben im Schloss zwischen 1874 und 1967. 

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Spurensuche im Steigerwald

„Ich gehe, also bin ich.“ Diese Weisheit kann man auf dem Euerberg oberhalb von Fabrikschleichach erlangen. Allerdings ist der Hauptgrund, sich ins wahrscheinlich jüngste Dorf des Steigerwalds aufzumachen, in der Regel ein anderer. Die meisten begeben sich auf die Spuren Balthasar Neumanns. Wegen des vor gut 300 Jahren begonnenen Baus der Würzburger Residenz soll der geniale Architekt sich in Fabrikschleichach auch als Unternehmer betätigt haben; vor allem die zahlreich und in höchster Qualität benötigten Fensterscheiben aus sogenanntem Mondglas habe er hier fertigen lassen. Der Mythos lockt. Gewissermaßen nebenbei gibt es viel Verblüffendes zu entdecken – unter anderem rund um die hiesigen Gotteshäuser.

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Wertheimer Optimist schenkt Hoffnung

Wertheimer Optimisten von Ottmar Hörl. | Foto: B. Schneider

Der Optimist verbreitet in dieser schwierigen Zeit der Pandemie gute Stimmung: Daumen hoch; hoffentlich geht‘s bald wieder aufwärts.

Der Künstler Ottmar Hörl hat die Figur aus Hartplastik in bewährter Marnier in verschiedenen knalligen Farben zigfach fertigen lassen. Von 2005 bis 2017 war der 1950 in Nauheim geborene Hörl Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Schon lange lebt er allerdings kurz hinter der bayerischen Landesgrenze im tauberfränkischen Wertheim, wo der Optimist derzeit das Stadtbild bestimmt. Dessen volle und korrekte Bezeichnung: Wertheimer Optimist. Für 60 Euro ist er unter anderem in der dortigen Touristinfo erhältlich.

| Foto: B. Schneider

Ansinnen des Bettenburger Landschaftsparks nach mehr als 200 Jahren noch topaktuell: Stimulierende Natur- und Kulturkulisse

Von der „Alten Burg“ aus bestand früher ein freier Blick zur Bettenburg.

„Die gütige Natur ermüdet nie, ihre Freunde zu ergötzen.“ Christian Truchseß von Wetzhausen vermerkte diese Erkenntnis. Und zwar am Eingang des Landschaftsparks, den er an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert an der Bettenburg bei Hofheim anlegte. Durch verschiedene Gedenkstätten, darunter Kapellen und Stelen, schuf er eine perfekte romantische Kulisse. Welche Überlegungen der kaiserlich freie Reichsritter seinerzeit anstellte, sollen Besucher ab sofort im Zuge des Projekts „Burgenwinkel-Express“ erfahren – sofern die entsprechenden Führungen in Anbetracht der aktuellen Pandemielage stattfinden dürfen.

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herman de vries goldenen Worte

Der Künstler und Philosoph herman de vries hat „spuren im nördlichen steigerwald“ hinterlassen: goldene Worte. So genannt, weil er knappe Gedanken in Stein gemeißelt und die Lettern mit Blattgold überzogen hat. Entsprechende Felsbrocken, also Findlinge, sind im weiten Umkreis von de vries Wohnort Eschenau (Landkreis Haßberge) zu finden. Anlässlich seines 75. Geburtstags im Jahr 2006 machte er die beschrifteten Steine den Menschen der Region zum Geschenk. Zuletzt fügte er 2019 „spur nr. 28“ am Euerberg bei Fabrikschleichach hinzu: joy – nach dem Motto: Das Leben wird genährt durch Freude; ohne sie wäre es unvollkommen. 

Der betreffende Findling befindet sich unmittelbar am Forstpfad, der von der Bergspitze auf der Westseite abwärts führt. Kurz darauf ist linker Hand die ebenso vergoldete Aufschrift zu entdecken: ambulo ergo sum. Auf Deutsch: Ich gehe, also bin ich. Abgeleitet ist diese Erkenntnis von René Descartes (1596–1650) berühmten Ausspruch: cogito ergo sum – ich denke, also bin ich. Im Disput argumentierte ein anderer Philosoph, Pierre Gassendi (1592–1655), das Denken folge sinnlichen und körperlichen Erfahrungen. Der heuer 90 werdende herman de vries beschreibt besagten Vorgang: „Ich sehe es, ich rieche es, ich schmecke es, ich höre es, ich fühle es, ich bin es, ich atme es.“

|  Fotos: B. Schneider

Die gängige Bezeichnung für den Galgen war Hochgericht

Der Arme-Sünder-Pfad führte in Lohr von der Stadt zur Richtstätte hinauf. | Foto: B. Schneider

Der Galgen in Lohr a. Main ist seit knapp 125 Jahren nur noch ein Fragment: Ursprünglich lag eine Querstange, an der der Strick baumelte, über zwei Sandsteinsäulen. Eine der beiden Säulen wurde im Winter 1897/98 eingelegt, weil sie sich seit Jahren neigte und sie zu sanieren 70 Mark gekostet hätte. 

Vor über 400 Jahren errichtet: eine der beiden Sandsteinsäulen des Lohrer Galgens. | Foto: B. Schneider
Vor über 400 Jahren errichtet: eine der beiden Sandsteinsäulen des Lohrer Galgens. | Foto: B. Schneider
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