Wertheimer Stiftskirche – Mittelpunkt seit über sieben Jahrhunderten

Wo die Tauber in den Main mündet, liegt die im 13. Jahrhundert gegründete Stadt Wertheim – einst Sitz einer bedeutenden fränkischen Grafschaft mit mächtiger Burg auf dem Bergsporn. 1806 wurde Wertheim badisch; die Grenze zu Bayern verläuft im Main. 

Wer durch die Altstadtgassen spaziert, taucht an vielen Stellen ein in mittelalterliches Flair. Der Weg führt unweigerlich auch zur Stiftskirche, einer dreischiffigen Pfeilerbasilika, dem geistigen und geistlichen Mittelpunkt seit über sieben Jahrhunderten. Besonders bemerkenswert ist der getrennt vom Kirchenschiff stehende, knapp 50 Meter hohe Turm. Auf ihm befinden sich ein sechs Glocken umfassendes Geläut und eine kunstvolle Turmuhr.

1481 erhob Papst Sixtus IV. Die damalige Pfarrkirche zu Stiftskirche. Nach einer persönlichen Begegnung mit Martin Luther 1521 auf dem Reichstag zu Worms führten die Wertheimer Grafen schrittweise die neue Religion ein. 2016 bekam Wertheim das Prädikat Reformationsstadt Europas verliehen.

Reformator Luther ist selbstverständlich präsent in Form einer von Ottmar Hörl geschaffenen Figur aus Hartplastik; der ehemalige Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg lebt in Wertheim.

Wahrhaft imposant ist die 1982 auf der Empore eingebaute Orgel. Zöge der Kantor sämtliche 47 Register, klänge es aus etwa 3400 Orgelpfeifen. 

Eine virtuelle Kirchenführung gibt es unter www.kirchen-app.de. Gottesdienst ist für gewöhnlich sonntags um 10:15 Uhr. 

|  Fotos: B. Schneider

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