Am 1. April (Gründonnerstag) zelebrierte der heimische Buchhandel den Verkaufsstart des sechsten Asterix-Bands „uff Meefränggisch“: „Asterix un die Schbessarträuber“. Danke für die Stimmungsaufhellung über die wegen Corona kontaktbeschränkten Osterfeiertage 2021! Dem als Sprachwissenschaftlern mit hohen akademischen Weihen ausgestattetem Autorenteam Kai Fraass und Gunther Schunk ist einmal mehr gelungen, überaus unterhaltsam herrliche Eigenwilligkeiten der Mundart der Ureinwohner „von Wörzburch un drumrum“ zu vermitteln. Mit dem zeitlichen Abstand von 14 Tagen sowie nach zweimaligem Lesen und mehrmaligem Durchblättern seien allerdings auch ein paar kritische Anmerkungen beziehungsweise Fragen erlaubt. Immerhin taxiert Egmont, Berlin, seinen 48-seitigen Hardcover-Comic mit 14 Euro in einer gehobenen Preisklasse; da überlegt man genau, ob man sich das Vergnügen leisten kann.
„Asterix uff Meefränggisch – dodal subber!?“ weiterlesen500 Jahre Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön


Die Bundeswehr wacht über die Pilgerstätte auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Und jede Menge zivile Freunde der Mutter der Barmherzigkeit engagieren sich für den Erhalt des Heiligtums in der Rhön; sie kommen aus verschiedenen Bundesländern und Diözesen. Von daher ist es gerne mehrdeutig zu verstehen, die Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg sei bestens gesichert. Das 500. Jubiläum heuer kann aus Infektionsschutzgründen zwar nicht so groß begangen werden, wie es dem Anlass gebührt, doch darf dank eines strikten Hygienekonzepts von Anfang Mai bis Ende Oktober sonn- und feiertags (außer Christi Himmelfahrt und Fronleichnam) immer um 10:30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert werden.
„500 Jahre Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön“ weiterlesenZwei Kreuzwege zu einem Ziel
Am Ende zweier völlig unterschiedlicher Passionsdarstellungen in der Gochsheimer Pfarrkirche steht jeweils die Auferstehung als 15. Station.
In Gochsheim gibt’s die Linken und die Rechten. Das hat nichts mit verschiedenen politischen Ausrichtungen zu tun. Beide „Fraktionen“ folgen Jesus: Die einen fühlen sich mehr berührt von seinem Leiden und Sterben, wie es an der linken Wand der Pfarrkirche St. Matthias der fränkische Bildhauer Max Walter mit Bronzereliefs dargestellt hat; die anderen tendieren auf die rechte Seite des voluminösen Gotteshauses, wo der international gefeierte Egino Weinert den Erlöser in farbintensiver Emailletechnik auf quadratischen Tafeln in Szene gesetzt hat. Die Stile könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber beide Künstler waren sich einig darin, sich nicht mit den üblichen 14 Stationen der Passion zu begnügen. Sie beschlossen ihren Zyklus jeweils mit einem sich in der Form vom Rest abhebenden Motiv – mit der Vollendung an Ostern, mit der Auferstehung.
„Zwei Kreuzwege zu einem Ziel“ weiterlesenMuseum für Franken auf dem Würzburger Marienberg wird bis 2032 kontinuierlich ausgebaut
Immer und überall geht in Würzburg der Blick hinauf zur Festung Marienberg. Die Anhöhe rund 100 Meter über dem Main ist seit der späten Bronzezeit besiedelt.
„Museum für Franken auf dem Würzburger Marienberg wird bis 2032 kontinuierlich ausgebaut“ weiterlesenDie Wallburg in Eltmann kennt der Franke als Krautstücht
Die Wallburg thront über der Stadt Eltmann als deren Wahrzeichen. Ihr Bergfried aus dem 13. Jahrhundert ragt gewissermaßen auf der letzten Erhebung des nördlichen Steigerwalds auf, bevor das Gelände unversehens ins Maintal abfällt.
„Die Wallburg in Eltmann kennt der Franke als Krautstücht“ weiterlesenFast-nicht-Treiben
Die „Fastnacht in Franken“ gilt nachweislich einem Millionenpublikum als Inbegriff des närrischen Frohsinns. Die gleichnamige Prunksitzung aus den Veitshöchheimer Mainfrankensälen mauserte sich zur erfolgreichsten Sendung des Bayerischen Fernsehens. 1987 übertrug es Büttenreden und Gardetänze erstmals live. Diese Zeitspanne wirkt wie ein Wimpernschlag im Vergleich dazu, wie lange der organisierte Schabernack im Sinntal nördlich von Gemünden schon getrieben wird. „Die Göikel“ aus Rieneck berufen sich auf ein Ereignis des Jahres 1521 und wollten heuer zur 500. Wiederkehr einen Narrenzug nach historischem Vorbild veranstalten. Das Coronavirus machte die hochfliegenden Pläne zunichte. „Fasenacht“ – so die örtliche Sprechweise – in traditioneller Form ist „fast nicht“ möglich. Trotzdem bereitet es Spaß, das von einer trutzigen Burg bekrönte Städtchen aufzusuchen.
„Fast-nicht-Treiben“ weiterlesenDienerinnen der heiligen Kindheit Jesu aus dem Kloster Oberzell helfen benachteiligten Frauen
Die gewählte Fotoperspektive täuscht: Kloster Oberzell ist zu Land viel leichter zu erreichen als zu Wasser. Eine hohe Mauer sowie ein gut frequentierter Fuß- und Radweg trennt die Anlage vom Main. Dahinter verläuft eine unrühmliche Bekanntheit erlangte Straßenverbindung: der sogenannte Zeller Bock, ein Nadelöhr am westlichen Würzburger Stadteingang.
„Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu aus dem Kloster Oberzell helfen benachteiligten Frauen“ weiterlesenHörnerschall im Waldsassengau
Blechblasinstrumente symbolisieren auf einem Rundweg westlich von Würzburg bedeutende geschichtliche Ereignisse.
Blechbläser müssen gerade pausieren – wegen der Aerosole. Die kleinen Schwebeteilchen würden durch einen kräftigen Luftstoß herumgewirbelt; Viren könnten sich im Wortsinne in Windeseile verbreiten. Dennoch sei in der Zeit der Pandemie, in der Aufenthalt in der Natur nur förderlich sein kann, eine Rundwanderung im sogenannten Waldsassengau westlich von Würzburg empfohlen, die unter dem Motto „Signalhorn – Posthorn – Jagdhorn“ steht. Nirgendwo spielt wirklich jemand die Instrumente. Aber ihr durchdringender Schall klingt einem unterbewusst ständig in den Ohren; auf Infotafeln werden die mit ihnen in Zusammenhang stehenden historischen Ereignisse in der Region erläutert. Die Route führt meist über asphaltierte Wege, ist rund 13 Kilometer lang und kann auf 20 ausgeweitet werden.
„Hörnerschall im Waldsassengau“ weiterlesenEine unendliche Geschichte … über den Weihnachtsbaum und eine (noch) nicht stattgefundene Ausstellung
In Franken ist das nötige Baumaterial reichlich vorhanden – für einen Christbaum aus Weinflaschen. Leer oder gefüllt. Aus Gewichtsgründen in der ersteren Version hat Spessartmuseumstechniker Andreas Eich einen solchen im Lohrer Schloss akkurat arrangiert. Aber kein Besucher wird ihn in dieser Advents- und Weihnachtszeit zu sehen bekommen; das Haus ist zum Zweck des Infektionsschutzes zunächst noch bis in den Januar hinein geschlossen.
„Eine unendliche Geschichte … über den Weihnachtsbaum und eine (noch) nicht stattgefundene Ausstellung“ weiterlesenMünnerstadt glänzt zum Jubiläum auf vielfältige Weise
So ist’s urkundlich verbrieft: Am 28. Dezember 770 schenkten ein gewisser Egli und seine Frau Sigihilt, ein Paar des niederen Adels, um sein Seelenheil zu sichern, dem Kloster Fulda Landbesitz in Münnerstadt. Seit dieser ersten Erwähnung des bald an Größe und Bedeutung wachsenden Ortes zwischen Rhön und Grabfeld spielt hier die katholische Kirche über Jahrhunderte hinweg eine entscheidende Rolle. Die meisten Sehenswürdigkeiten künden davon. Und es gibt weitere glänzende Gründe, einen Geburtstagsbesuch abzustatten.
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