Klingenberg – mit allen Sinnen

Klingenberg mit der Clingenburg. | Foto: B. Schneider

Klingenberger Wein wird im Mittelalter in einem Atemzug mit dem Würzburger genannt. Heute wohl mehr als damals gedeihen in dem nach Süden ausgerichteten Steilhang des Schlossbergs einige der besten deutschen Tropfen. „Des Winzers Gold“ – so lautet das Motto des erst kürzlich eröffneten „terroir f Churfranken“, einer Aussichtsplattform am fränkischen Rotweinwanderweg in den Sonnenterrassen des Bundsandsteins. Und im Atlas der insgesamt 100 bayerischen Genussorte ist das malerische, rund 6.500 Einwohner zählende Städtchen am Untermain seit heuer aus doppeltem Grund gelistet: Die gemeinsame Bewerbung von städtischem Weingut und Altem Gewürzamt war erfolgreich.

Die Terrassierung der Kingenberger Weinberge mit Trockenmauern aus rotem Buntsandstein und steilen Treppen bedeutet für die Winzer harte Handarbeit. Diese wird am neuen Aussichtspunkt „terroir f Churfranken“ ausdrücklich gewürdigt. | Foto: B. Schneider
Die Terrassierung der Kingenberger Weinberge mit Trockenmauern aus rotem Buntsandstein und steilen Treppen bedeutet für die Winzer harte Handarbeit. Diese wird am neuen Aussichtspunkt „terroir f Churfranken“ ausdrücklich gewürdigt. | Foto: B. Schneider

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Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr

Mit der Ernte von Äpfeln, Birnen und Quitten neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu. Damit ist auch eine Sonderschau im staatlichen Hofgarten der Würzburger Residenz abgeschlossen, die in diesem Sommer einen ganz außergewöhnlichen Bereich in den Mittelpunkt stellte: die Obstorangerie in Scherben.

Obstorangerie im Würzburger Hofgarten. | Foto: B. Schneider
Obstorangerie im Würzburger Hofgarten. | Foto: B. Schneider

Der Begriff Obstorangerie entstand im 18. Jahrhundert in Anlehnung an die übliche Orangerie. Als solche werden die Überwinterungshäuser für frostgefährdete Zitrusgewächse und andere Exoten bezeichnet, aber auch die Sammlung von solchen Pflanzen selbst. „Schlussakkord im Würzburger Garten(schau)jahr“ weiterlesen

Frost nimmt der Schlehe die bitteren Gerbstoffe

Eine reiche Schlehenernte kündigt einen strengen Winter an. | Foto: B. Schneider

Höchste Zeit, die Schlehen in Alkohol einzulegen, wenn bis Weihnachten noch ein aromatischer Likör mit dem markanten herbsauren Geschmack entstehen soll. Die bitteren Gerbstoffe der kugeligen Früchte von bis zu 25 Millimetern Durchmesser bauen sich enzymatisch allerdings erst durch Frosteinwirkung ab. Da die Schlehen heuer schon seit Ende August reif sind und geerntet werden können, die Temperaturen – zumindest im Flachland – aktuell noch nicht unter null Grad Celsius fallen, hilft nur, sie geputzt und gewaschen für einige Zeit ins Gefrierfach zu verbannen. Und gleich der nächste Tipp: Solange die Schlehen noch gefroren sind, ist es eine saubere Sache, ihre Haut mehrfach mit einer Stopfnadel zu durchstehen. So kann das Beste aus dem an Zucker, Fruchtsäure und Vitamin C reichen Fruchtfleisch leichter eine Symbiose mit dem Korn (oder alternativ Wodka) eingehen. Die Inhaltsstoffe wirken fiebersenkend, krampflösend, entzündungshemmend, magenstärkend und hautreinigend. Auch die Blüten sollen helfen; ein Aufguss (Tee) wird eingesetzt bei Durchfall, Blasen- und Nierenleiden sowie Magenbeschwerden.

Eine saubere Sache ist's, die Schlehen im gefrosteten Zustand anzupieksen. | Foto: B. Schneider
Eine saubere Sache ist’s, die Schlehen im gefrosteten Zustand anzupieksen. | Foto: B. Schneider

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Was uns der Weinheiligenweg in Frickenhausen übers Wetter und dessen Wirkung lehrt

„An Theres ist die Les“, sagt eine Bauernregel. Aber 2018 ist alles anders. Wenn die Christenheit am 15. Oktober der heiligen Theresa von Avila gedenkt, dürfte die Traubenernte in Franken längst eingebracht sein – auch in Frickenhausen. Hier bekommen Wanderer auf einem mit normalem Schuhwerk zu gehenden, sogar kinderwagen- und rollatortauglichen Rundweg aufgezeigt, was Winzer und andere landwirtschaftlich Interessierte aus bestimmten Naturereignissen an sogenannten Lostagen herauslesen bzw. hineininterpretieren können.

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Lebendige Industriegeschichte im Haseltal im Spessart: Der mit dem Bär tanzt

Der Bär tanzt im historischen Eisenhammer in Hasloch ... Der Aufwurfhammer wird wie das große Raubtier bezeichnet. | Foto: B. Schneider

Die Johanns – oder lautet die korrekte Mehrzahl des Männernamens Johänne? – waren auf Erfolg programmiert. Was sie an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert im Haseltal im Spessart anfingen, floriert mehr denn je. Alle der bisher sechs Generationen der Haslocher Unternehmerfamilie Kurtz waren und sind Innovationstreiber. Umso mehr ist bemerkenswert, dass sie bis heute ihre einstige Keimzelle, einen historischen Eisenhammer, funktionstüchtig erhalten. Sie verblüffen und begeistern kleine und große Besucher gleichermaßen mit diesem Stück lebendiger Industriegeschichte.

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Neuer ZweiUfer-Panoramaweg dies- und jenseits des Mains

Alles auf einen Blick auf dem ZweiUfer-Panoramaweg: Weinbau, Industrie und Waldwirtschaft. | Foto: B. Schneider

Menschen den Weg zu weisen, ist Reinhold Meurers Berufung. Vier Jahrzehnte lang im Schuldienst gab er jungen Leuten Orientierung. Jetzt lotst er diejenigen, die fränkische Vielfalt erfahren – nein: erlaufen – und genießen möchten, nordwestlich von Würzburg durch Weinberge, Obstgärten, Felder, Wiesen und Wälder.

Seit Kurzem ist der ZweiUfer-Panoramaweg durchgehend ausgeschildert, mit Erläuterungen zum jeweiligen Streckenabschnitt versehen sowie nach einheitlichem Gestaltungsmuster mit extrem bequemen Ruhebänken, mit Tischen zum Vespern und vereinzelt sogar mit Wellenliegen ausgestattet. Die ersten Tourengeher entdeckten verblüffende Blickwinkel. Reinhold Meurer freut sich, wenn selbst Ortskundige rückmelden: „So hab’ ich die Gegend noch nie gesehen.“

Der „Erfinder” des ZweiUfer-Panoramawegs: Reinhold Meurer. | Foto: B. Schneider
Der „Erfinder” des ZweiUfer-Panoramawegs: Reinhold Meurer (an einer Wellenliege im Schwarzkiefernbestand oberhalb von Erlabrunn). | Foto: B. Schneider

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Um den Johannitag ist Erntezeit für den „Fränkischen Trüffel”

Schwarze Nüsse - auch „Fränkische Trüffel” genannt - aus der Genießermanufactur in der Würzburger Dürrbachau | Foto: B. Schneider
Walnüsse des Jahres 2018 kurz vor „Johanni” | Foto: B. Schneider

Schwarze Nüsse werden grün geerntet, und zwar um den Johannitag (24. Juni) herum. Die kandierten Nüsse werden auch „Fränkische Trüffel” genannt.

Grundlage dieser Delikatesse sind unreife Walnüsse. Die Herausforderung ist, die Nüsse möglichst ausgewachsen, aber ohne harte Anteile zu ernten. Dem vorsichtigen Pflücken schließen sich etliche Veredelungsschritte an. Das macht dieses wunderbare i-Tüpfelchen des Geschmacks etwa bei Wild, Käse und Desserts zu keinem billigen Vergnügen.  „Um den Johannitag ist Erntezeit für den „Fränkischen Trüffel”“ weiterlesen

In Arnstein: mehr Kunst- als Gartenmarkt

Messe Kunst & Garten in Arnstein 2018 | Foto: B. Schneider

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr beginnen die Gartenbesitzer zu hacken, jäten, rechen, düngen, sähen und pflanzen. Sowohl Ziersträucher als auch Gemüse und Salat. Anregungen für neue Akzente im „grünen Wohnzimmer“ liefern die zahlreichen Gartenmärkte. In herrschaftlichen Parks nennt man diese Art von Veranstaltung gerne Festival. In Arnstein (Lkr. Main-Spessart) auf dem Gelände entlang der Wern nahe der Wallfahrtskirche Maria Sondheim hat man die Bezeichnung Messe gewählt.

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NaturSchauGarten: wertvoller Lebensraum bei geringem Pflegeaufwand

NaturSchauGarten in Himmelstadt | Foto: B. Schneider

Sich aus dem eigenen Garten mit frischen Lebensmitteln zu versorgen, hier Kinder sorglos spielen lassen zu können und selbst zur Ruhe zu kommen, bedeuten hohe Lebensqualität. Diese „grüne Wohnung“ kontinuierlich zu pflegen, schaffen viele Berufstätige sowie Ruheständler aus zeit- und gesundheitlichen Gründen nicht. Flächen zu schottern oder zu betonieren, ist keine gute Lösung. Hingegen dem Vorbild der Natur zu folgen, ermöglicht bei geringem Aufwand wertvollen Lebensraum für Menschen und Tiere.  „NaturSchauGarten: wertvoller Lebensraum bei geringem Pflegeaufwand“ weiterlesen

Adonisröschen und Küchenschellen blühen am Rammersberg oberhalb von Wiesenfeld (Lkr. Main-Spessart)

Adonisröschen blühen bei Wiesenfeld

Im Naturschutzgebiet Rammersberg oberhalb von Wiesenfeld, einem Stadtteil von Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) blühen in einem leuchtenden Gelb die Adonisröschen. Ebenfalls eine Augenweide sind hier auf dem Magerrasen die violetten Küchenschellen.  „Adonisröschen und Küchenschellen blühen am Rammersberg oberhalb von Wiesenfeld (Lkr. Main-Spessart)“ weiterlesen