Spurensuche im Steigerwald

„Ich gehe, also bin ich.“ Diese Weisheit kann man auf dem Euerberg oberhalb von Fabrikschleichach erlangen. Allerdings ist der Hauptgrund, sich ins wahrscheinlich jüngste Dorf des Steigerwalds aufzumachen, in der Regel ein anderer. Die meisten begeben sich auf die Spuren Balthasar Neumanns. Wegen des vor gut 300 Jahren begonnenen Baus der Würzburger Residenz soll der geniale Architekt sich in Fabrikschleichach auch als Unternehmer betätigt haben; vor allem die zahlreich und in höchster Qualität benötigten Fensterscheiben aus sogenanntem Mondglas habe er hier fertigen lassen. Der Mythos lockt. Gewissermaßen nebenbei gibt es viel Verblüffendes zu entdecken – unter anderem rund um die hiesigen Gotteshäuser.

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Ansinnen des Bettenburger Landschaftsparks nach mehr als 200 Jahren noch topaktuell: Stimulierende Natur- und Kulturkulisse

Von der „Alten Burg“ aus bestand früher ein freier Blick zur Bettenburg.

„Die gütige Natur ermüdet nie, ihre Freunde zu ergötzen.“ Christian Truchseß von Wetzhausen vermerkte diese Erkenntnis. Und zwar am Eingang des Landschaftsparks, den er an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert an der Bettenburg bei Hofheim anlegte. Durch verschiedene Gedenkstätten, darunter Kapellen und Stelen, schuf er eine perfekte romantische Kulisse. Welche Überlegungen der kaiserlich freie Reichsritter seinerzeit anstellte, sollen Besucher ab sofort im Zuge des Projekts „Burgenwinkel-Express“ erfahren – sofern die entsprechenden Führungen in Anbetracht der aktuellen Pandemielage stattfinden dürfen.

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Die gängige Bezeichnung für den Galgen war Hochgericht

Der Arme-Sünder-Pfad führte in Lohr von der Stadt zur Richtstätte hinauf. | Foto: B. Schneider

Der Galgen in Lohr a. Main ist seit knapp 125 Jahren nur noch ein Fragment: Ursprünglich lag eine Querstange, an der der Strick baumelte, über zwei Sandsteinsäulen. Eine der beiden Säulen wurde im Winter 1897/98 eingelegt, weil sie sich seit Jahren neigte und sie zu sanieren 70 Mark gekostet hätte. 

Vor über 400 Jahren errichtet: eine der beiden Sandsteinsäulen des Lohrer Galgens. | Foto: B. Schneider
Vor über 400 Jahren errichtet: eine der beiden Sandsteinsäulen des Lohrer Galgens. | Foto: B. Schneider
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Ursprung des Fränkischen Theaters in Schloss Wetzhausen

Schloss Wetzhausen ist Stammsitz der Freiherren Truchseß von und zu Wetzhausen. | Foto: B. Schneider

Freie Sicht auf Schloss Wetzhausen ist selten. Dichter Baumbewuchs beziehungsweise dessen Blattwerk versperrt die meiste Zeit des Jahres den Blick. Das frühere Wasserschloss ist der Stammsitz der Freiherren und evangelischen Reichsritter Truchseß von und zu Wetzhausen. Das gleichnamige unterfränkische Dorf gehört heute zur Marktgemeinde Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt.

Die Grundmauern des Schlosses Wetzhausen stammen von 1231. Die vier Stockwerke darüber wurden ab 1569 neu errichtet. Das Gebäude setzt sich aus vier Flügeln von jeweils 30 Metern zusammen. Es birgt 70 Räume. So summiert sich – zumindest rechnerisch – die Wohnfläche auf rund 2000 Quadratmeter. Es herrscht großer Sanierungs- und Renovierungsbedarf. 

Von 1948 bis 1955 hatte sich hier eine Künstlergruppe um Oskar Ballhaus und  Lena Hutter eingemietet; der später in Hollywood erfolgreiche Kameramann Michael Ballhaus und seine Schwester Nele, die mit dem Kinderbuchautor Paul Maar verheiratet ist, wuchsen hier auf. Das Ehepaar Ballhaus/Hutter gründete das „Fränkische Theater“, das seine Heimat schließlich im nahen Schloss Maßbach fand. 

|  Foto: B. Schneider

500 Jahre Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön

Das Gnadenbild der barmherzigen Gottesmutter Maria auf dem Ehrenberg in der Rhön. | Foto: B. Schneider
Maria Ehrenberg aus der Vogelperspektive. | Luftbild: Bundeswehr
Maria Ehrenberg aus der Vogelperspektive. | Luftbild: Bundeswehr
Achtung! Jenseits der Schranke wird scharf geschossen. Deshalb ist es nur zu festen Zeiten möglich, die Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg aufzusuchen. | Foto: B. Schneider
Achtung! Jenseits der Schranke wird scharf geschossen. Deshalb ist es nur zu festen Zeiten möglich, die Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg aufzusuchen. | Foto: B. Schneider

Die Bundeswehr wacht über die Pilgerstätte auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Und jede Menge zivile Freunde der Mutter der Barmherzigkeit engagieren sich für den Erhalt des Heiligtums in der Rhön; sie kommen aus verschiedenen Bundesländern und Diözesen. Von daher ist es gerne mehrdeutig zu verstehen, die Wallfahrt zu Maria auf dem Ehrenberg sei bestens gesichert. Das 500. Jubiläum heuer kann aus Infektionsschutzgründen zwar nicht so groß begangen werden, wie es dem Anlass gebührt, doch darf dank eines strikten Hygienekonzepts von Anfang Mai bis Ende Oktober sonn- und feiertags (außer Christi Himmelfahrt und Fronleichnam) immer um 10:30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert werden.

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Ein Oblatenbäcker aus Bürgstadt entwickelte die glutenarme Hostie

Eine Woche nach Ostern, am Weißen Sonntag, beginnen in den Kirchengemeinden die Erstkommunionfeiern; Mädchen und Jungen dürfen, nachdem sie sich über Monate mit ihren Eltern, ihrem Pfarrer und weiteren „Begleitern“ ausgiebig vorbereitet haben, erstmals am Tisch des Herrn den Leib Christi empfangen. Was macht die Hostie unabhängig von ihrer theologischen Dimension aus – diese dünne Brotscheibe, die die Geschmacksnerven auf der Zunge kaum reizt? Einblick gewährt Christoph Hoch. Er leitet in siebter Generation die wohl größte der vier weltlichen Hostienbäckereien in Deutschland. Seit mehr als 225 Jahren besteht sie am bayerischen Untermain, also in der Diözese Würzburg.

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Stationenweg anstelle der Lohrer Karfreitagsprozession

Lohrer Karfreitagsprozession (im Jahr 2019). | Foto: B. Schneider

Das zweite Jahr in Folge kann 2021 die traditionelle Karfreitagsprozession in Lohr a. Main pandemiebedingt nicht stattfinden. Die Pfarreiengemeinschaft „12 Apostel am Tor zum Spessart“ und der Förderkreis Lohrer Karfreitagsprozession sorgen jedoch für ein Alternativangebot: Die Gläubigen sollen selbstständig einen Passionsweg gehen können. Dazu werden für die Zeit von Palmsonntag bis Karfreitag (28. März bis 2. April) Stationen durch die Innenstadt und hinaus in einige Stadtteile gestaltet – mit Figuren der im 17. Jahrhundert schon eingeführten Prozession.

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